Oder: Verantwortungsehtik vs. Gesinnungsethik

Als ich 2015 die zu uns herein strömenden Menschenmassen sah, war mir sofort eins klar: Der Kampf um die Ressourcen wird auf den untersten Ebenen ausgetragen werden, der Kampf um Wohnraum, Arbeitsplätze etc.

Kann mich auch noch gut erinnern, wie ich dafür 2015 beschimpft wurde, so wie man ja auch heute noch gerne beschimpft wird, wenn man manche Sozialromantiker auf den Teppich der Tatsachen zurück holen möchte.

Gesinnungsethik sagt: Wir sind die Guten! Wir schaffen das! Kommt nur alle zu uns, und Grenzen sind sowieso doof. An das was danach kommt, denkt man nicht so gerne. Bzw. man stellt sich auf den typisch linken Standpunkt, die Gesellschaft solle das jetzt lösen, spenden?, ich doch nicht! Wer oder was ist das denn, diese Gesellschaft? Steht man als Gesinnungsethiker derart außerhalb davon, dass man nicht mehr begreifen kann, dass man ein untrennbarer Teil davon ist? Man verlangt also, fordert, macht Menschen nieder, die das kritisieren, hängt aber die Folgen davon ungefragt uns allen um.

Verantwortungsethik blickt in die Zukunft und fragt, was wird das alles für langfristige Auswirkungen haben? Eine der sich für mich bereits 2015 abzeichnenden Auswirkungen der Migrationswelle war eine explodierende Wohnungsnot.

Aber mit diesem Thema beschäftigt man sich als Gesinnungsethiker ebenso ungern wie mit vielen anderen unliebsamen Folgeerscheinungen der Willkommensbesoffenheit von 2015. Weshalb man auch drei Jahre und teuer bezahlte Experten benötigt, um uns zu sagen, was der einfache Hausverstand bereits 2015 wusste. Bloß 2015 hätte man das nicht mal von einem teuer bezahlten Experten hören wollen, das hätte den Gefühlrausch zu sehr gestört.

Man beschäftigt sich auch nicht mit den Auswirkungen auf die Migranten. Die Einwanderungswelle 2015 hat inzwischen zu einer explodierenden Wohnungslosigkeit in Deutschland geführt, über Österreich fehlen mir hier konkrete Zahlen, aber es dürfte sich in etwas abgeschwächter Form ganz ähnlich abspielen. Wien hat zwar eine gewisse Reserve dank der Gemeindewohnungen, aber auch hier wieder bedeutet das Ressourcenkampf auf unterster Ebene. Jede an einen Migranten vergebene Wohnung fehlt einem armen Einheimischen, und für den war die Wohnung im Grunde auch gedacht, die längste Zeit war dieser Wohnungsmarkt Ausländern verschlossen. Aber hier tat man, was man überall tat: man fuhr den Neubau spürbar zurück. Und man öffnet gleichzeitig für Flüchtlinge. Die transparenten Wartelisten wurden inzwischen abgeschafft, vermutlich, um soziale Spannungen zu vermeiden, wenn die Einheimischen sehen, wieviele Wohnungen ihnen dadurch vorenthalten oder wieviele Flüchtlinge vorgereiht werden, wo ein Österreicher schon lange darauf gewartet hat. Hier ist natürlich von Staatsbürgern die Rede, die auch Migranten sein konnten.

Unsere neue Regierung wird nun gewiss das Beste tun, dass auch in Wien die Mietpreise explodieren.

Das reiche "Wir schaffen das"-Deutschland hat also nun fast eine Million (!) Menschen ohne eigene Wohnung. Die Hälfte davon sind Migranten. Sehr viele davon die Nuzugänge von 2015 und danach.

Wir sind also die Guten, scheissegal, was mit diesen Menschen danach geschieht. Selbst wenn einer in Afrika arm war, es ist vermutlich immer noch angenehmer, im warmen Afrika arm zu sein als im angeblich so reichen Europa unter der Brücke zu erfrieren.

Allein, Obergrenze? Nicht doch. Wir schaffen das. Und sei es um den Preis explodierender Armut, Ressourcenkämpfe auf den untersten Ebenen, die allerdings inzwischen auch in den Mittelstand hinein reichen, immer mehr steigender Obdachlosigkeit, drohender Kürzungen im Sozialsystem für alle. Dass es nur einen Kuchen zu verteilen gibt und kein Politiker auch nur im Traum daran denkt, jezt endlich mal McDonalds und wie sie alle heißen, ordentlich Steuern abzunehmen, auch das blendet man aus. Dass es in einem System, das eigentlich dafür gedacht ist, dass man einzahlt, um etwas raus zu kriegen in der Not oder der Rente, mit Zuzug immer mehr dauerhafter Nichteinzahler früher oder später zu gewaltigen Schieflagen kommen wird? Egal. Wir sind die Guten! Belästigt uns gefälligst nicht ständig mit diesen blöden Fakten, die unsere zuckerlrosa Traumwelt der Überguten stören könnte.

Was das mit den Menschen macht, die man erst mit falschen Versprechungen und schönen bunten Werbevideos hier her lockt und sie in dem Glauben lässt, wir würden sie nun ganz dringend hier brauchen, auch daran werden keine Gedanken verschwendet.

Oder daran, dass dank Abschaffung des Botschaftsasyls der Mensch ja regelrecht zum illegalen Grenzübertritt, sofern er die Überfahrt und Libyen überlebt, gezwungen ist. Zuvor haben sie oft alles verkauft, auch ihre Geschäfte, Wohnungen, was auch immer sie hatten. Für den Fall, dass hierzulande dann nach dem Buchstaben des Gesetzes vorgegangen und der abgelehnte Asylwerber wieder abgeschoben werden würde, schieben wir ihn ins Nichts. Was er vorher hatte, hat er für die Schlepper und seine Illusionen verscherbelt. Die meisten hatten vorher ein Leben, jetzt haben sie keins mehr.

Nun, es wird eh kaum jemand abgeschoben, aber macht das die Lage wirklich besser? Der im Grunde dann illegal Aufhältige lebt jetzt als Nichts, als Nichtsnutz, als Paria unter der Brücke. Denn er darf weder arbeiten noch ist er im Sozialsystem. Denkt gelegentlich jemand darüber nach, was das mit den Menschen macht? Kriminalität und Radikalisierung sind nur die Spitze des Eisbergs. Viele saufen einfach ab, psychisch, mit Drogen, mit Alkhohol.

Ist diese Vorgangsweise wirklich das Gute???

Für meine Begriffe ist das europäische Asylrecht zynisch und menschenverachtend, weil die Dinge niemals zu Ende gedacht werden. Man dachte nicht darüber nach, was dann mit den Menschen geschieht, nicht darüber, wo der Wohnraum her kommen soll, nicht darüber, wie man exekutieren will, dass man eine halbe Million Menschen abschiebt, wenn der Rausch vorüber und das Gericht sein "Njet!" gesprochen hat. Pikanterweise werden dann gerne ausgerechnet jene abgeschoben, die sich wirklich sichtbar integriert haben. Mag wohl auch daran liegen, dass es dem anständigen Migranten schlichtwegs an krimineller Energie fehlt, sich der Abschiebung zu entziehen, dass man mit Kindern in der Schule nicht einfach so abtauchen kann. Man denkt nicht über die sozialen Spannungen, die es verursacht, wenn neben der Baracke für die einheimischen Obdachlosen nagelneue Wohnblocks für Migranten aus dem Boden gestampft werden oder wenn sich Omas im Sozialmarkt mit jungen Afrikanern prügeln müssen. Schlimmer noch: man meint, soziale Spannungen hint an zu halten, wenn man die Einheimischen dafür verbal prügelt und Schlimmeres, wenn sie sich Gedanken über ihre Zukunft machen. Verlierer werden sie dann genüsslich und verächtlich genannt von den Bobos in Hamburg Blankenese oder Wien Neubau. Wobei das noch einer der harmloseren Ausdrücke ist. Wie die meisten Menschen, muss auch der Bobo erst am eigenen Leib etwas spüren, damit er es auch versteht, wie Kleinkinder, die erst auf die heiße Herdplatte greifen müssen, um zu verstehen, was Feuer ist.

Aber nein, keine Obergrenze, denn wir sind die Guten! Im Grunde suhlen sich die meisten nur in einem oberflächlichen Gefühl des Gutseins, ohne über die langfristigen Konsequenzen nach zu denken. Und weil wir ja so gut sind, erlauben wir auch noch Familiennachzug aus Ländern, die bereits mitten im Wiederaufbau sind, wie Syrien oder Irak.

Wenn man Europa nachhaltig zerstören und spalten will, dann ist man aber gewiss auf dem richtigen Weg dazu. Will jemand unbedingt, dass am Rande europäischer Städte Slums wie in der Dritten Welt entstehen und die Kriminalität noch mehr explodiert als eh schon? Scheint so! Noch nie war der Spruch "Gut gemeint ist das Gegenteil von Gut" so richtig wie heute.

Frau Merkel, die Übermutti, macht sich sowieso nicht die Hände schmutzig mit den Folgen und auch nicht mit den Folgekosten. Denn das "Wir schaffen das!" wird am Ende den Gemeinden und den einfachen Leuten umgehängt.

Eine Million Obdachlose in einem angeblich so reichen Land wie D ist eine Schande sondergleichen. Nur scheint hier die selbe seltsame Abstumpfung und Empathielosigkeit zu herrschen wie generell gegenüber den unangenehmen Folgen der Massenzuwanderung. Der Arme scheint nur interessant zu sein, wenn er möglichst exotisch und möglichst weit weg ist. Sobald er aber hier ist, teilt er offenbar das Schicksal der einheimischen Armen, für die sich bis auf ein paar Hilfsorganisationen kaum jemand interessiert.

Wann kehrt endlich wieder Vernunft und Augenmaß in die politische Debatte ein? Zb. die einfache Frage: wenn wir so und so viele Menschen rein lassen, wo werden wir sie unterbringen? Haben wir überhaupt genug Wohnraum für sie? Denn der ganze Ansatz, der in meinen Augen grundfalsch ist, geht ja nicht darum, Menschen aus Syrien vorübergehend Hilfe zu gewähren, bis wieder Ruhe in ihrem Land ist, nein, der Anspruch lautet: wir müssen sie integrieren! Dh. sie sollen dauerhaft hier bleiben samt Familiennachzug. Auch über dessen Unterbringung scheint indes noch keiner einen müden Gedanken verschwendet zu haben.

Freuen tun sich darüber allenfalls Immobilienspekulanten und Ausbeuter, oft auch eigene Landsleute der Migranten, die den Vertrauensvorschuss der Muttersprache beinhart ausnutzen und den Leuten auch noch saftige Provisionen, natürlich illegal und unversteuert, abquetschen, um sie in grindige Massenquartiere um 300 Euro pro Bett oder so zu pferchen. Möchte nicht wissen, was da alleine in Wien für Gelder geflossen sind. Was einem natürlich auch einmal mehr klar macht, so arm sind viele dieser Leute gar nicht. Sie könnten sich theoretisch eine Wohnung leisten, praktisch aber kriegen sie keine, weil es entweder keine gibt oder weil sich die meisten Vermieter Flüchtlinge gar nicht erst antun wollen. Mindestsicherungsbezieher? Nein danke, lautet die Ausrede.

So binden wir also unglaubliche Ressourcen, um Menschen am Ende nicht zu helfen, nachdem wir sie entwurzelt und nach Europa gelockt haben, welches ja lt. Kommissar Avramopoulos dringend 70 Mio. Migranten benötigt. Für einen Menschen, den wir hier teuer versorgen, könnten wir vor Ort ungefähr 20 helfen. Jedoch auch das ein Faktum, dass niemanden der Guten zu kratzen scheint. Nur alle schön rein nach Europa. Oberflächliches Gutsein befasst sich nur mit dem Moment, langfristiges Gutsein, also Verantwortungsethik, befasst sich umfassend mit den Folgen für ALLE, für uns UND für die Migranten, damit, ob wir ihnen damit langfristig WIRKLICH helfen oder sie nur zu einem Dasein als Paria in Europa verdammen, weit weg von der Heimat, den eigenen Sitten und Gebräuchen, der eigenen Familie und Freunden.

Soll ich euch verraten, wie es weiter geht? Besser nicht, auch wenn ich bislang mit meinen Prognosen 99% richtig lag, nur bei der Merkel lag ich falsch, die ich spätestens 2016 für rücktrittsreif hielt. Den meisten Menschen scheint es schlichtwegs an Phantasie zu fehlen, sich in die Zukunft denken zu können. Bedeutet das negative Aussichten, umso mehr wird verdrängt, was das Zeug hält. Die Fakten werden sich allerdings nicht darum kümmern, ob die Hälfte der Bevölkerung sie nun zur Kenntis nehmen will oder nicht.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/wohnungsmarkt-zuwanderung-wohnungsmangel/

https://www.welt.de/vermischtes/article172347684/Wohnungslosigkeit-Das-Problem-ist-in-der-deutschen-Mittelschicht-angekommen.html

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