Bevor mich jetzt jemand in gewisse Ecken stellen möchte: Ihr könnt Eure Ecken und Schubladen gern behalten und das lesen, was ich geschrieben habe....;) Da "Rechtspopulismus" derzeit in aller Munde ist, ganz besonders wieder in Sachen BREXIT, ist die Sache eine kleine Betrachtung wert:
"Rechtspopulismus" ist ebenso zu einer inhaltsleeren Keule, zu einem Totschlagargument geworden, wie "Rassist", "Nazi", "Fremdenfeindlichkeit", "Nationalist" etc. An den "Putin-Versteher" erinnere ich mich auch noch gut. Mit all diesen Attributen dürfen sich natürlich jene schmücken, die die gegenwärtige Verfasstheit der EU kritisch sehen, oder auch die schrankenlose und unkontrollierte Massenzuwanderung.
Leider funktionieren Menschen immer wieder nach sehr einfachen Mustern, und oft ganz besonders jene, die sich für besonders schlau halten, aufgeklärt und wissend, im Gegensatz zum natürlich stets dumpf-dummen Rechtspopulisten, auf den man mit mehr oder weniger großer Verachtung herabblickt.
Es ist durch due überwiegend linke Meinungshoheit gelungen, aus all diesen Begriffen "Trigger" zu machen, wir sind zu perfekten pawlowschen Hunden geworden. Kaum weicht etwas von der vorgegebenen Meinung ab, fühlt sich der Möchtegern-Wissende getriggert und beißt gleich mal reflexartig hin, weil rechts ist einfach mega pfui, durch die Bank, ohne Ausnahme, eine nähere Begründung für diese These braucht man nicht.
Dass das alles vielleicht dazu dienen könnte, jede sachliche Diskusson im Keim zu ersticken, darauf kommen die Bessermenschen natürlich nie, sonst würden sie nämlich nicht so unreflektiert und inflationär mit solchen Keulen durch die Gegend werfen. Zu diesem Zweck wird die Nazizeit bis heute instrumentalisiert und ihre Gräueltaten auch noch verharmlost.
Diese Keulen dienen dazu, den Inhalt der Diskussion zu vernebeln, mit dem man sich dann nicht mehr beschäftigt, den Diskussionspartner mundtot zu machen, der ja irgendwie ein dummes Tschopperl sein muss... dass er überhaupt "sowas" denkt, ein Nationalist, die Vorstufe zum Nazi, mindestens.
Und im selbem Atemzug wird einem regelmäßig unterstellt, man wäre Fan oder Wähler einer bestimmten Partei, mega rechtspolulistisch natürlich. Dass man auch ohne Parteien denken kann, scheint manchen ein ebensolches Rätsel zu sein - ich vermute mal jenen, die sich ihr Denken vom "Mainstream" so gerne vorgeben lassen und für die Denken ohne Parteien denkunmöglich ist - , wie der Umstand, dass es ein Leben vor, außerhalb und nach der EU gibt.
Die Devise guten politischen Handelns sollte überhaupt keine Ideologie sein, sondern Demokratie, Gemeinwohlorientierung und Vernunft. Wobei natürlich klar ist, dass das nicht für jeden das Selbe sein kann, aber dafür braucht es eben den breiten, demokratischen Diskurs, nicht einsame Entscheidungen hinter verschlossenen Türen über Dinge, die schwerwiegend in unser aller Leben eingreifen, wie die Handelsabkommen oder unbegrenzter Migrantenzuzug, keine von oben herab verordnete "gute" Meinung, keinen Paternalismus, keinen Erziehungsjournalismus. Verantwortungsethik, nicht Gesinnungsethik, die sich nie um die Folgen ihres Denkens und Handelns kümmert.
Sobald man in dieser Falle steckt, das eigene Denken sei besser, richtiger etc., ist man schon auf der Schiene der Selbstüberhöhung und vermeintlicher moralischer Überlegenheit, im Extrem bedeutet das, man leitet aus seinem vermeintlich richtigen Denken das Recht ab, andere zu mobben, zu denunzieren, runter zu machen, noch weiter gedacht steht am Ende das Erziehungslager, das KZ oder der abgeschnittene Kopf.
Nicht böse Menschen sind die wirkliche Gefahr, denn so viele von denen gibts gar nicht, sondern ideologisch oder religiös Verblendete mit Wahrheitsanspruch, die auch noch meinen, das Gute und Richtige zu tun, so beseelt sind sie von ihrer Mission.
Die Folgen dieser Geisteshaltung kann man immer wieder in der Geschichte beobachten.
Und man könnte auch an Mc Carthy denken, da war es genau umgekehrt und Links das personifizierte Böse. Man kann also nie sicher sein, dass sich der Wind nicht dreht und man am Ende Opfer ebensolcher Plattitüden und Keulen wird, die man heute selber gern von sich gibt..... ;)
In diesem Sinn: Bevor man solche Keulen wirft, einfach mal innehalten und darüber nachdenken, ob das nun wirklich zutreffend ist, selber denken, nicht nachplappern!
https://sciencefiles.org/2015/11/14/rechtspopulismus-von-reinen-politikern-und-dummen-buergern/