Während halb Österreich sich wegen der relativ entbehrlichen Raucher Frage hysterisiert, erfährt man interessante Neuigkeiten in einer kleinen Meldung unter ferner liefen...
Putzmittel schädlich wie Zigaretten
Wer regelmäßig mit chemischen Reinungsmitteln hantiert, gefährdet seine Gesundheit. Forscher der norwegischen Universität Bergen haben heraus gefunden, dass sich tägliches Putzen genauso schädlich auf die Lunge auswirkt wie 20 Zigaretten.
Tjaaaa, hmmmmm.... und nun?
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Ich bin dafür, sofort einen umfangreichen Maßnahmenkatalog in Kraft treten zu lassen, ein absolutes Putzverbot ist natürlich nicht durchzusetzen, aber zumindest könnten wir:
1. Putzschutz für Putzfrauen
2. Putzverbot bei Anwesenheit von Kindern
3. Putzen nur noch mit Gasmaske
4. Putzverbot für unter 18Jährige
5. Putzmittelausgabe nur noch an Volljährige mit Ausweiskontrolle
Wie man aus dieser kleinen Meldung sieht: es ist ziemlich kindisch, sich auf EINE EINZIGE SACHE zu stürzen und sich einzubilden, man hätte nun was mega Wichtiges für die Gesundheit getan und so gut wie alle Probleme seien dann gelöst, zumindest mutet es so an, wenn man die Debatte verfolgt. Aber wenn die Körndl fressende Nichtraucherin den Putzfimmel hat und täglich ihre Bude schrubbt, ist sie genauso dran wie jemand, der ein Packerl Zigaretten am Tag raucht. In Deutschland läuft gerade eine ganz ähnliche Hysterie wegen Diesel, und das Glyphosat erst, ogottogottogott...
Niemand wird zu Rauchen aufhören wegen einem Rauchverbot in der Gastronomie. Östereich ist keineswegs das letzte Raucherparadies, wie es manche gerne darstellen, in Wahrheit hat ca. die Hälfte Europas ganz ähnliche Regelungen wie wir.
Wie man sich in Zeiten von immer mehr Nichtraucherlokalen und abgeteilten Raucherbereichen derart hysterisch auf dieses Volksbegehren stürzen kann, ja diese ganze emotionalisierte Debatte, ist mir ehrlich gestanden unverständlich. Warum lässt man die Dinge sich nicht einfach frei entwickeln? Immer mehr Gastronomen werden freiwillig rauchfrei, die Nachfrage sollte das Angebot bestimmen und sonst nichts. Als ob wir keine anderen Sorgen hätten, z.B. neue Freihandelsabkommen, deren Namen man noch nie gehört hat, und die dazu angetan sind, uns mit Billigfleisch aus Lateinamerika zu überschwemmen (Mercosur). Oder immer noch keine sicheren Außengrenzen. Oder eine EU, die am Rande des Zerreißens ist, und, und...
Und eins ist sicher: Sterben tut JEDER, ohne jede Ausnahme. Ist es wirklich soooo ungemein wichtig, an was genau man nun verreckt? Raucher können über 100 Jahre alt werden, Gesundheitsapostel mit 55 aus den Latschen kippen. Wir machen uns sehr gerne die Illusion der Kontrollierbarkeit, aber wir haben in Wahrheit nur sehr wenig in der Hand und unter Kontrolle.
Mir persönlich ist es ehrlich gesagt WURSCHT. Meintwegen sollens eine Volksabstimmung abhalten, als Demokratin werde ich sie akzeptieren. Ich sitze auch heute schon als Raucherin oft in rauchfreien Lokalen, einfach weil das Essen gut ist zum Beispiel.
Aber: Diese spießige, prüde politisch korrekte und meistens auch noch moralisch aufgeblasene Verbotskultur, die ja längst nicht nur vor dem Rauchen halt macht, ist mir einfach zuwider. Meine Jugend war in den 70ern, damals suchten wir uns zu befreien und den Mief der spießigen 50er abzuschütteln, die Pfaffen aufzureiben und den Lehrern die lange Nase zu zeigen, wir waren tatsächlich, wenn ich es mit heute vergleiche, FREI! Wir wuchsen auch auf ohne Helikoptereltern und GPS, womit man heute den Nachwuchs rund um die Uhr kontrollieren kann, wir waren nicht permanent verplant wie die Kids von heute, wir hatten: ZEIT! Meine Vorbilder waren nicht die Braven und Angepassten, sondern Figuren wie Pippi Langstrumpf und Huckleberry Finn.
Vermutlich hatte der normale Mensch niemals zuvor und leider auch niemals danach so viel Freiheit wie damals. Hätte man uns damals gesagt, wohin sich das alles entwickeln wird, wir hätte uns aufs Hirn gegriffen.
Mein Verdacht: Der Mensch WILL überhaupt nicht frei sein! Hat er ein gewisses Maß an Freiheit erreicht, scheint er die unbezwingbare Neigung zu entwickeln, sie in hohem Bogen wieder von sich werfen zu müssen. Heute kuschelt er sich lieber in die Arme eines übermächtigen Tittitainment-Staates, von dem er sich sogar noch vorschreiben lässt, welche Lampen er in seine Fassungen schrauben oder was im Garten angebaut werden darf. Am leichtesten kann man Menschen offenbar damit einseifen, wenn man ihnen erklärt, es sei ja nur zu UNSEREM Nutzen und Erbauung, wegen der Sicherheit, der Gesundheit, etc. Neuerdings will man uns ja sogar vor WORTEN schützen oder vor nackten Körpern in der Kunst, diese bösen Hater überall, sowas aber auch, und diese Nazis erst, die neuerdings hinter jedem Busch sitzen.
Wo ist die Grenze zwischen nützlich und totalitär? In vielerlei Hinsicht haben wir sie schon längst überschritten, und wenn ich einer der Mächtigen wäre, würde ich mir täglich einen Ast darüber ablachen, wie leicht die braven Schäfchen doch zu lenken und zu erziehen sind.
In diesem Sinn: Hoch lebe die Anarchie! :)
PS: sollte jetzt wieder jemand damit kommen, aber es geht doch um den Schutz Anderer, um Arbeitnehmerschutz etc., mir fällt auf Anhieb eine lange Liste von diversen Tätigkeiten oder Unsitten ein, die Andere direkt oder indirekt schädigen können. ZB. das Putzen... ;):):)