Mit Polyamorie ist es vorbei! Oder fängt es gerade erst richtig an?

Mit Polyamorie ist es vorbei, meint zumindest das Deutschlandradio in seiner Kulturpresseschau vom 03.03.2017.

In einem zusammenfassenden Bericht aus den Feuilletons über „Neue weibliche Utopien“ wird auch über einen ausführlichen Bericht über Polyamorie im Spiegel geschrieben.

Der Spiegel berichtet im Druck auf fünf Seiten, und online hinter der Paywall, über Polyamorie unter dem Titel Die endgültige Emanzipation, unter anderem über Polyamorie-Stammtische. Tipp: Man kann vier Wochen kostenfrei testen.

"Polyamore sind sexuell Pervetierte"

Der Spiegel stellt die Entwicklung der Polyamorie als weibliches und feministisches Projekt dar. Und er weist auf das gerade erschienene Buch "Wie wir lieben" von Friedemann Karig über Polyamorie hin. In dem Text wird auch ein Viktor erwähnt; das bin ich. Zitat:

Karig erzählt in seinem Buch die Geschichte eines Mannes namens Viktor, der für die Rechte von Polyamoristen kämpft. Zum Beispiel dafür, dass „freiwillig und wissentlich eingegangene Polygamie als Eheform legalisiert wird“. Wenn die Schwulenehe legal ist – wieso nicht die Mehrfachehe? Zahlreiche Hasskommentare erreichten ihn. „Für viele Menschen sind wir sexuell Perverse.“

Polyamorie ist schon vorbei

Der Autor des Artikels im Deutschlandradio meint; Zitat:

Sollten Sie nun unruhig werden, weil Sie weder von diesen Stammtischen noch von der Polyamorie jemals gehört haben: Bleiben Sie ganz ruhig! Wenn der SPIEGEL eine neue Bewegung entdeckt, ist sie meistens auch schon wieder vorbei.

Zuerst mal ist das eine feuilletonistisch gut formulierte, fiese Attacke auf den Spiegel. Aber ganz ehrlich, wen interessieren schon die Kriege der Redakteure und Medien über die „Deutungshoheit“?

Wie ist das mit der Polymaorie im deutschen Sprachraum?

Interessanter ist doch, so finde ich jedenfalls, wie es mit der Polyamorie im deutschen Sprachraum tatsächlich aussieht, und wie es mit der Polyamorie hier weitergeht. Wird Sie anerkannt oder weiter stigmatisiert, wie der Forscher Stefan Ossmann berichtet?

Wie ich mehrfach berichtet habe, ist Polyamorie in den USA Mainstream, und eine New Yorker Brandingagentur meint, Polyamorie sei einer der Top Trends für 2017. Und in Deutschland ist immerhin gerade mit "Wie wir lieben" ein Buch von einem bekannten deutschen Journalisten erschienen, das der Verlag intensiv bewirbt, in dem die Polyamorie positiv als Alternative zur Monogamie dargestellt wird.

Nichtsdestoweniger ist es, verglichen mit den USA, in Deutschland sicher ruhiger um die Polyamorie, zumindest in den Medien. Ist es also in Deutschland schon vorbei, oder startet Polyamorie gerade durch?

Und was denken Sie? Wie geht es in Deutschland weiter mit Polyamorie?

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 08.03.2017 21:18:06

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