Die Affäre um den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Freien Wähler in eine schwere Krise gestürzt. Aiwanger wird vorgeworfen, in seiner Jugend ein Antisemitischen und nationalsozialistisches Pamphlet geschreiben bzw. in den Umlauf gebraucht zu haben. Seine Rede in Erding vor wenigen Wochen hat gezeigt, dass er sich von diesem Gedankengut nicht getrennt hat. Im Gegenteil, er lebt es weiterhin. Alle Relativierungsversuche schlugen fehl, die bayrische Landesregierung unter Söder setzt auf Verzögerung und Verwässerung. Der Vorwurf ist schwerwiegend und hat das Vertrauen in die Freien Wähler erschüttert.
Die Freien Wähler haben sich von einem waschechten Nazi einlullen lassen. Der Wahlerfolg bei den letzten Landtagswahlen haben sie geblendet. Sie müssen sich jetzt von den Nazis trennen, die sie unterlaufen haben. Sie müssen klarstellen, dass sie nicht mit Rechtsextremisten zusammenarbeiten wollen und keine Nazis in ihren Reihen dulden. Andernfalls riskieren sie, ihr gesamtes politisches Kapital zu verlieren.
Die Freien Wähler haben sich in den vergangenen Jahren als eine Partei der Mitte präsentiert. Sie hatten sich von den rechtspopulistischen Positionen der AfD distanziert. Doch die Affäre um Aiwanger zeigt, dass die Partei von Nazis unterwandert wurde.