Konfrontiert mit einem IKG-Präsidenten, der vor der FPÖ-Regierungsbeteiligung warnt - mit Verweis auf die "Einzelfälle" und die völkischen Burschenschaften, deren Vertreter in der FPÖ mehr und mehr den Ton angeben -, heulen die üblichen Verdächtigen wieder einmal auf.

Präsentiert wird einem wieder einmal die freche Behauptung, die deutschnationalen Burschenschaften seien Opfer des Nationalsozialismus gewesen und könnten daher gar keine Nazis sein.

Man könnte jetzt drauf hinweisen, dass die deutschnationalen Burschenschaften die Machtübernahme der Nazis freudig begrüßten und sich freiwillig eingliederten. Es ist aber gar nicht nötig, allzu viel herumzuhistorisieren.

Völlig ausreichend der Hinweis darauf, dass die deutschnationalen Burschenschafter seit 1945 jedes Jahr am 8. Mai, also am Tag der Befreiung vom NS-Terrorregime, trauern.

Lustige NS-Opfer! Andere NS-Opfer trauern am 8. Mai eher nicht. Oder wo sind sie, die trauernden Juden, die ganz bekümmert sind über den Untergang des NS-Regimes? Wo sind die Linken, Sozialdemokraten und Kommunisten, die die Verfolgung in "wilden KZs" sehr früh zu spüren bekamen, und am 8. Mai trauern? Wo sind die trauernden Roma und Sinti? Die trauernden Homosexuellen? Die trauernden Zeugen Jehovas? Die trauernden Behinderten? Wo die trauernden katholischen Widerständler?

Nein, die überlebenden NS-Opfer trauern am 8. Mai nicht! Das wäre auch reichlich absurd. Und genau deswegen ist die Behauptung der völkischen Burschenschafter auch eine dreiste Lüge. Um das NS-Regime trauern einzig und alleine seine unverbesserlichen Fans.

PS: Nicht jeder einzelne deutschnationale Burschenschafter hat mitgemacht. Und nicht jeder wird heute notwendigerweise so ticken. Klar ist aber: Wer sich am 8. Mai trauernd gibt, ja, der macht mit und gehört dazu - zur ewiggestrigen Bagage. Und auch wenn man beim Trauertag selber nicht mitmacht, wird man sich die Frage stellen lassen müssen, wieso man dann so engen Umgang mit Menschen pflegt, die das tun.

PPS: Kaum ist die Kritik geäußert, kriechen sie aus ihren Kellerlöcher, die Antisemiten.