Unglaublich eigentlich, aber doch wahr: Auch kleine Mädchen kommen mit mal mehr, mal weniger Haaren auf die Welt. Und dann geht es erst richtig los: Das Mädchen wird älter, vom Säugling zum Kleinkind, vom Kind zur Jugendlichen, schlussendlich zur Frau, und immer wachsen sie, die Haare.
Das ist insofern ein Problem, als dass der Anblick weiblichen Haars in manch einer Religion den nächsten Angehörigen vorbehalten ist. Alle anderen müssen vor dem Haar geschützt werden, natürlich zuallererst die Männer: Denn das weibliche Haar verführt zur Sünde, so der entsprechende Aberglaube, und stiftet entsprechenden Unfrieden. Der Anblick frei fliegenden Haars zwingt unschuldige Männer zu sündigen Gedanken, zu sexueller Belästigung und Gewalt, macht also unschuldige Männer zu Opfern.
Daher muss das weibliche Haar versteckt werden, das dient unmittelbar dem Schutz unschuldiger Männer und darüber mittelbar wieder dem Schutz der Frauen. Das heißt umgekehrt: Wenn eine unverschleierte Frau Opfer sexueller Gewalt wird, soll sie sich nicht allzu sehr beschweren, mehr noch: Eigentlich sollte sie sich beim Mann entschuldigen - dafür, dass sie ihn zum Täter machte, und damit auch sich zum Opfer.
Man nennt solche Gedankengebilde, wenn es nicht gerade um manch eine Religion geht, Opfer-Täter-Umkehr. Geht es um manch eine Religion, redet man hingegen vom Respekt der Frau vor sich selbst - sie respektiert sich selbst, indem sie unschuldige Männer nicht dazu zwingt, sie zu belästigen -, und das Kleidungsstück, das dem Verbergen und Verstecken des sündhaften weiblichen Haars dient, wird zu einem besonders tollen Beispiel für gelungene Diversity- und Identitäts-Politik.
So geschehen aktuell durch die Erwähnung der saudischen Diplomaten-Tochter Rayouf Alhumedhi durch die Time: "Die 16-Jährige hat es damit unter die ersten 30 im Ranking der einflussreichsten Teenager des US-Magazins "Time" geschafft." (derstandard.at)
Was ist die Leistung? Sie hat ein Kopftuch-Emoji geschaffen. Auf dass man jedem online zeigen kann, dass man zu den Sittsamen zählt, also keine ungläubige sündhafte Schlampe ist.
Man darf sich sicher sein, dass diese Innovation bei der wachsenden Generation Haram großen Erfolg feiern wird. Wobei die besonders Eifrigen natürlich längst die Muslim Emoji Messaging App verwenden - dort wird der Niqab gleich mitgliefert.
PS: Heute lacht in diesen Ländern niemand mehr angesichts der Re-Islamisierung: