Angst...Hass...Missgunst...Misstrauen
Dinge, die unseren Geist vergiften, uns den klaren Blick nehmen und uns vergessen lassen, wer wir sind. Wer könnte wollen, dass unser Bewusstsein auf diese schmerzhaften, beißenden Emotionen verengt? In den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, finden die meisten wahrscheinlich sofort die logische Antwort: Terroristen. Aus unserer Sicht kranke Individuen, die eine hasserfüllte, apokalyptische Vision in sich tragen. Unverzüglich kommt uns das Bild der IS-"Kämpfer", der wahhabitischen Hassprediger und des sogenannten heiligen Krieges in den Sinn. Sie erzeugen ganze Leinwände an Bildern, die uns nicht mehr loslassen, sei es in Ansbach, Beirut, Kabul, Aleppo oder Baghdad. Wir sitzen vor dem Fernseher, hören Radio, schauen in unser Smartphone und der Schrecken scheint direkt in unserem Wohnzimmer zu landen. Spätestens jetzt zeigt die digitale Vernetzung, dass sie nicht nur ein Segen ist.
Was machen diese Gefühle mit uns? Und warum wollen diese Bestien, dass wir uns so fühlen?
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In den grausigen Weiten der digitalen Welt lassen sich Antworten finden. Man findet Orientalisten, Islamwissenschaftler, Aussteiger aus der Salafistenszene und sonstige Experten oder auch Imperten. Abertausende Menschen versuchen, den (in diesem Fall islamistischen) Terror zu analysieren und zu erklären. Doch in den oben genannten grausigen Weiten finden sich noch grausigere, angsteinflößende Untiefen, und hier kommen wir zum Punkt: Warum sich auf Expertenmeinungen zum Daesh beschränken, wenn diese Vereinigung ihre Ziele und ihre Taktiken in einem englischsprachigen Hochglanzmagazin zum Besten gibt? Sie nennen es "Dabiq" - nach einer kleinen Stadt in Syrien, wo, nach einer angeblichen Hadith-Überlieferung der finale Kampf zwischen den Mudschahdeddin und den Heeren der Gottlosen stattfinden soll. Nach eigenen Angaben warten sie nur, bis sich ihre Feinde unter 80 Flaggen gegen sie vereint haben, um dann die Welt "mit dem Feuer des Krieges zu überziehen." Wie oben erwähnt, apokalyptische Visionen.
Nun lässt sich darüber streiten, ob diejenigen, die hinter dieser erschreckend professionellen Propaganda-Maschinerie stecken, ihre publizierte Plörre wirklich selbst glauben, oder ob sie einzig und allein dem Zwecke der Rekrutierung "nützlicher Idioten" gilt. Handelt es sich bei Abu-Bakr-al-Baghdadi wirklich um einen Menschen, der sich als rechtmäßigen Nachfolger der vier Kalifen sieht oder um einen ziemlich gerissenen Fuchs, der weiß, womit er die Massen bewegen kann? Die Wahrheit werden wir vermutlich nicht erfahren, aber wir sehen die Auswüchse dieser Indoktrinationsarbeit. Wir sehen sie in Form abertausender junger Männer und auch Frauen und Mädchen, die in ihrem glauben an das rechtgeleitete Kalifat auswandern, um sich der großen Sache anschließen. Für viele war es wohl die Chance, ihrem tristen Leben eine Bedeutung zu verleihen, als heldenhafter Gotteskrieger, der die unterdrückten Muslime verteidigt. Dieses Narrativ zieht sich wie ein roter Faden durch die Dabiq-Magazine. Eine der Ausgaben hat ganz meine Aufmerksamkeit ganz besonders in Anspruch genommen. Auf dem Cover sieht man offenbar französische Imame, die ein "Je suis Charlie"-Plakat hochhalten. Es trägt den Titel "From hypocrisy to apostasy - the extinction of the grayzone" und propagiert nichts anderes als die Zerstörung des Zusammenlebens von Muslimen und Nichtmuslimen, undzwar global, in jedem hintersten Winkel der Erde. Es soll keine friedliche Koexistenz mehr geben, kein nebeneinander Wohnen, Einkaufen, Arbeiten ohne Gewalt gegeneinander. Sie schreiben, sie wollen den Hass der Ungläubigen entfachen, damit die Muslime sehen, wie sehr der Islam doch von "den Kreuzzüglern" bekämpft wird, dass Muslime nirgends mehr Zuflucht finden, außer im Kalifat selbst. Die Hetzschrift liest sich wie eine simple Anleitung für ein Computerspiel - tue dies, und dein Gegner wird das tun. Das Schöne daran ist, dass wir uns weitestgehend selbst entscheiden können, ob wir dieses Spiel mit uns treiben lassen oder nicht. Im Übrigen ist das nicht meine Interpretation, sondern das Narrativ des sogenannten "Islamischen Staates" selbst. Wer sich überzeugen möchte, möge seinen Weg zu den Quellen finden, ich werde auf dieser Plattform keine Links zu derartigen Webinhalten verbreiten.
Wie sieht es denn aktuell bei uns aus? Leider gibt es keine zuverlässigen, empirischen Daten, die die politische Einstellung der in Deutschland lebenden Muslime eindeutig und unmissverständlich erfassen. Verschiedene Umfragen und Erhebungen kommen zu verschiedenen Ergebnissen - die einen zur Abnahme der Religiosität, die anderen zur Zunahme. Das Zusammenleben zwischen Muslimen und Anders/-Nichtgläubigen läuft im Großen und Ganzen friedlich ab. Viele von uns haben muslimische Arbeitskollegen, mit denen wir uns mehr oder weniger gut verstehen, wie das in der Arbeitswelt nunmal ist. Desweiteren darf man eine schätzungsweise relativ große Zahl an Mitbürgern nicht vergessen, die nur auf dem Papier dem Islam zugehörig sind, mit Religion und deren Praxis aber so viel am Hut haben wie das Dschungelcamp mit Bildungsfernsehen.
Man darf also davon ausgehen, dass die ca. 4 Millionen in Deutschland lebenden Muslime kein fanatischer, gewaltbereiter Mob sind, die immer und überall zuschlagen, was natürlich gesellschaftliche Auffälligkeiten in bestimmten ethnischen Gruppen nicht ausschließt, die anderweitig auch durchaus thematisiert werden. Es mag mit dem Islam zu tun haben, jedoch hat es offensichtlich mit der Lebenswirklichkeit des Großteils der Muslime nichts zu tun. Hier wird der schweigenden Mehrheit vorgeworfen, stille Befürwortung zu hegen. Ist das wirklich gerecht? Es gab durchaus Proteste von Muslimen, ob in Frankreich oder England, die gegen die terroristische Gewalt protestiert haben, auch auf der Straße. Während des Münchener Amoklaufes haben die Moscheen ihre Tore für Schutzsuchende geöffnet, erst gestern wurde am Olympia-Einkaufszentrum für die Opfer gebetet. Das ist es, was die Barbaren vom IS verabscheuen, und das zeigen sie in ihren medialen Auswürfen unmissverständlich.
Wie soll es denn nun in Zukunft aussehen? Die Gräueltaten in Paris und Brüssel haben gezeigt, dass Grenzschließungen nicht wirklich davor schützen oder eine Sicherheitsgarantie bieten. In Zeiten der globalen Vernetzung ist es wohl kein Problem, jeden, der anfällig für die dschihadistische Propaganda ist, auch zu erreichen. In Deutschland haben wir ebenfalls einige traurige Beispiele: Christian Emde, Phillip B., Niels D. und viele andere, die ohne wirklichen Kontakt ins Ausland in die Falle getappt sind. Zur Zeit wird in der Terrorismusbekämpfung an den Auswüchsen herumoperiert. Einzelne radikalismusverdächtige Moscheegemeinden werden beobachtet, Verdächtige verhaftet. Oft wird davon gesprochen, die Wurzel des Problems anzupacken. Jürgen Todenhöfer fordert, geopolitisch motivierte Interventionen im nahen Osten zu beenden, Donald Trump möchte den IS "restlos wegbomben". Ich persönlich bezweifle, dass es eine perfekte Lösung gibt, doch selten haben in der Geschichte Bomben für Frieden gesorgt.
Nein, Islamkritik ist kein Rassismus, solange es sich tatsächlich um Kritik handelt. Wer von öläugigen Muselinvasoren sinniert, kritisiert nicht, er beleidigt. Ja, der Rechtsstaat ist nunmal die einzige Waffe, die die Demokratie kennt und der Rechtsstaat kennt keine Sippenhaft und keine Kollektivstrafen. Unabhänig davon, wie die Migration in Zukunft geregelt oder kontrolliert wird, werden wir uns damit auseinandersetzen müssen, wie das Leben in Europa sich zukünftig gestalten soll.
Man muss auf Hass nicht mit Liebe reagieren, aber Feuer lässt sich nicht mit Feuer löschen. Es gilt, die Eskalationsspirale zu brechen. Welchen Teil man als Individuum dazu beitragen kann? Auch hierzu gibt es die eine Lösung nicht. Es liegt an uns, der friedlichen Mehrheit.
Sachliche Kritik und Meinungen wie immer erwünscht.
Cheers.
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