Ich habe aktuell viel zu tun, bin noch immer im LKH Tulln und versuche, mein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Dank Pflegern und Therapeuten geht das zurzeit sehr gut. Eine Pflegerin hat mal erzählt, was eine Patientin zu ihrer Situation gesagt hat:

Wie kann ich erwarten, dass mich jemand versteht, wenn ich mich nicht mal selbst mehr verstehe ?

Das kann ich nur so unterschreiben.

Ich nehme zurzeit 3 Tabletten am Tag, andere dagegen 10 oder 12. Kommt halt auf die verschiedenen Erkrankungen an. Muss dazu sagen, dass man aber nicht mit Tabletten vollgestopft wird, um zu funktionieren.

Ich hatte am Freitag meine Visite und da kamen Sachen wieder hoch, die mich seit Jahren beschäftigen.

Kurz gesagt, stellt euch nen emotionslosen Stein vor. Ungefähr so gehts mir seit Jahren. Dass ich dazu noch Dauersingle bin, warscheinlich auch aufgrund dessen, hilft nicht grade dabei.

Ich habe oft das Gefühl, dass ich was sagen will, aber nicht die richtigen Worte finde. Zurzeit isses echt schwer, die Therapien durchzuhalten. Versteht mich nicht falsch: Sie helfen, sind anstrengend und machen Spass. Aber aktuell isses echt schwierig, jeden Tag irgendwie hochzukommen um den Tag rüberzukriegen. Die ständige Müdigkeit hilft nicht sonderlich.

Am Dienstag habe ich endlich ein Gespräch mit einer Sozialarbeiterin des PSD und einer aus dem LKH. Hierbei hoffe ich, dass mir endlich in Sachen Wohnung und ausziehen geholfen wird. Obwohl es auf sowas wie betreutes Wohnen wohl rauslaufen wird. Aber es ist mir eigentlich zurzeit egal, WIE und WO, das wichtigste ist nur – WEG.

Teils frage ich mich, ob wir die psychisch Erkrankten nicht die Normalos sind und die da draußen die Kranken.

Liegt einfach an der Gesellschaft und den damit einhergehenden Zustand. Alle gehen nur noch wie Smartphone-Zombies herum und kümmern sich nen Scheissdreck um andere.

Aber das ist ein anderes Thema.

Wer sagt, die ganze Welt sei schlecht, der hat wohl nur so ziemlich recht.

Wilhelm Busch (1832-1908)