Miniserie "Familie Braun" im ZDF: Zwei junge Neonazis werden von der unehelichen Tochter des einen - ausgerechnet einer süßen, kleinen Farbigen - "aufgemischt": die Mutter liefert sie bei den beiden Wirrköpfen ab, weil sie selber nach Eritrea abgeschoben wird. Mit ihrem Charme und ihrer kindlichen Unbefangenheit bringt die 6-Jährige das stramme Weltbild der Nazis gehörig ins Wanken.

So weit, so gut. Bis vor etwa anderthalb Jahren hätte ich diese Serie mitsamt ihrem liebenswürdigen Spott schlicht gut gefunden - und hätte ihr deshalb sogar so krasse Irrealitäten verziehen wie die, dass da eine Mutter ihr Kind in Kenntnis der Identität des Vaters 6 Jahre lang allein aufzieht, ohne dass der Vater zwischenzeitlich jemals mit Unterhaltsforderungen konfrontiert wurde. Oder dass da angeblich die perfekt integrierte, alleinerziehende Mutter einer DEUTSCHEN 6-Jährigen - allein, ohne das Kind - mit der bloßen Begründung "Ausländer raus!" abgeschoben wird. Oder dass ein Kind, das nach eigenem Bekenntnis der Mutter das zufällige Ergebnis einer beiläufigen Bumserei im Suff war (der Sex war angeblich auch noch schlecht), nach 6 Jahren Alleinerziehung bei eben dieser Mutter so außerordentlich gut sozialisiert ist, dass es sich nicht nur souverän von heute auf morgen in die enge Welt zweier denkbar schlecht sozialisierter Chaoten umpflanzen lässt, sondern die auch noch ihrerseits stückweise sozialisiert. Was soll's: es ist eben ein Märchen - auch schon in den Prämissen.

Wie alles, was auch nur entfernt nach Niveau riecht, hat das ZDF diese Serie bisher ins Mitternachtsprogramm verbannt: immerhin billigt das Drehbuch den beiden Jungnazis ein gewisses Maß an Lernfähigkeit und gar ein berührbares Herz zu, nimmt sie also bei allem Spott doch immerhin als Menschen ernst, anstatt vor dem hakenbekreuzten Gottseibeiuns politisch korrekt in Schockstarre zu verfallen. Gerade das macht ja den liebenswürdigen Charme der Serie aus.

Was hat also das ZDF bewogen, diese Serie nun plötzlich ins Hauptprogramm zu verpflanzen? Vor dem Hintergrund grauenhafter, islamistischer Anschläge, millionenfacher Armutsimmigration nach Europa, zigtausender dagegen protestierender Pegida-Demonstranten und einer in die Parlamente drängenden AfD, die von der etablierten Politik in Bausch und Bogen als "Rechte" stigmatisiert und als solche in beispiellosen Medienkampagnen niedergemacht werden, ist so etwas kein Zufall. Wenn schon der Islam angeblich nichts mit islamistischem Terror zu tun haben soll, dann ist eine pauschale Gleichsetzung von Islam- und Einwanderungskritik mit nationalsozialistischem Denken um so grotesker. Eben dieses unsägliche Vorurteil versucht man aber jetzt - ausgerechnet unter dem Vorwand eines angeblichen Kampfes GEGEN Vorurteile - systematisch in die Köpfe der Leute zu hämmern: "Pegida/AfD = Fremdenhass = Nazi." Nachtigall, ick hör dir ... STAMPFEN! "Trapsen" wäre da schon hohnlachender Euphemismus.

Wie heißt eines der liebsten Bösworte des Gutmenschen? Instrumentalisierung... Die "politisch Korrekten" sind darin sehr geübt. So kommt es, dass ich eine Fernsehserie, die ich unter normalen Umständen unter dem Label "Kultur" schmunzelnd empfohlen hätte, stattdessen unter "Politik" verärgert verreißen muss.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 22.02.2016 22:37:27

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