Sie werden sicherlich die Diskussion aus den USA mitbekommen haben. Da wurde jüngst für die Netzneutralität gestimmt. Netzneutralität bedeutet, dass jedem Internetanschluss die gleiche Geschwindigkeit zusteht.
EU Kommission und EU Parlament haben nach langen Diskussionen dasselbe schon letztes Jahr bekräftigt. Nun haben aber die Mitgliedsstaaten eine gegenteilige Meinung verlautbart.
In einer Serie „Explain XXX to 5y old“ versuchen einige Industriexperten, möglichst simpel Internetbegriffe in den Medien zu erklären. Ich verwende gern die Autobahnanalogie. Man darf zwar Maut einheben, aber kein Autohersteller kann die Überholspur exklusiv für seine Marke reservieren. Wenn Henry Ford damals Straßen hätte kaufen dürfen, würden wir heute alle Ford fahren und zwar ungefähr so komfortabel und sicher, wie Fords in den 30er Jahren eben waren.
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Oder denken wir an einen Spielplatz. Auf dem Spielplatz im Kindergarten ist es Eltern auch nicht erlaubt, die Schaukel für die eigenen Kinder zu reservieren. Niemand wundert sich darüber.
Für die „Internet ist Neuland“-Generation scheint es aber immer noch ein sehr merkwürdiges und unverständliches Ding zu sein. Verdächtig, kommunistisch geradezu. Sie verstehen es nicht.
Leider sind die Wirtschafts- und IndustrieministerInnen in Europa in ihrer Mehrheit offenbar einer traditionellen Industriepolitik verbunden. Industriepolitik sorgt dafür, dass es diesen Unternehmen gut geht und der Status Quo erhalten bleibt. Protektionismus für die vormaligen Staatsmonopolisten ist wichtiger als Innovation und Marktwirtschaft.
In den USA, wo man sich ansonsten so gut wie alles kaufen kann, funktioniert das nun mit der Netzneutralität. Ob das in Europa auch so gut gehen wird, wo 28 Mitgliedsstaaten bestimmen – und nicht die EU als Institution? Dass die EU als Ganzes die Innovatoren sind, die Einzelstaaten die Bremsklötze, liest man das auch irgendwann im Boulevard?