Wien Anders lehnt Verteuerung der Öffis ab

Die Wiener Linien, die sich zu 100% im Besitz der Stadt Wien befinden, verkündeten heute eine Verteuerung verschiedenster Öffi-Tarife zum 1.1.2018.

Ein Einzelfahrschein wird um 20 Cent teuer – d.h statt 2,20 Euro sind ab 1. Jänner dann 2,40 Euro zu zahlen. Wer den Fahrschein allerdings im Fahrzeug kauft, muss dann 2,60 Euro (statt 2,30 Euro) bezahlen.

Eine Wochenkarte schlägt ab kommendem Jahr mit 17,10 Euro (bisher 16,20) zu Buche, die Monatskarte mit 51 Euro (bisher 48,20).

Einige Fahrscheine, wie z.B. das 4-Fahrten-Ticket oder das 90-Minuten-Ticket werden aufgelassen. Ein Fahrschein-Kauf in Autobussen wird in Zukunft nicht mehr möglich sein.

Die Jahreskarte für Senioren steigt (für Einmalzahler) um 11 Euro, sie kostet dann 235 Euro, statt 224 Euro. Übrigens: ab 1.1.2018 muss man 63 Jahre alt sein, um ein Öffi-Ticket mit SeniorInnen-Ermäßigung kaufen zu können.

Die Wiener Linien begründen die Tariferhöhungen u.a. mit dem gewachsen Netz sowie einem Anstieg der Energie- und Personalkosten. Dazu sagt Wien Anders Bezirksrat Didi Zach: “Bis zum Juli 2002 kostete ein Einzelfahrschein 1,20 Euro, nun wird dieser also 2,40 Eurokosten. Damit wurde der Einzelfahrschein in 15 Jahren um unglaubliche 100 Prozent verteuert. Dies ist weder mit der Inflationsrate noch mit Kostensteigerungen der Wiener Linien begründbar.”

Dass die Jahreskarte der Wiener Linien, sofern diese sofort bezahlt wird, nicht teurer wird (2/3 der Jahreskarten-Abonnenten bezahlen das Ticket übrigens mittels monatlicher Abbuchung) ist auch für Wien Anders Bezirksrat Fritz Fink “kein Grund zur Freude” und auch der Verweis darauf, dass Wien im europäischen Vergleich weiterhin zu den Städten mit dem günstigsten Jahreskarten gehört, macht die Situation für die Betroffenen nicht besser.

Zach weist darauf hin, dass viele Menschen sich eine Jahreskarte nicht leisten können bzw. leisten wollen und dass all jene einmal mehr zur Kasse gebeten werden, die – entsprechend grünen Leitvorstellungen – das Glück haben, dass Arbeitsplatz und Wohnung nahe beieinander liegen. Solche Menschen, so Zach, “brauchen keine Jahreskarte, weil Sie sich vor allem zu Fuß oder per Fahrrad fortbewegen. Warum werden diese Personen durch die saftige Erhöhung der Einzelfahrscheine, der Wochen- und der Monatskarte bestraft?”

Fink erinnert zudem daran, dass die Grünen einst mit der Formel “1-10-100” in den Gemeinderatswahlkampf gezogen sind – womit gemeint war 1,- Euro für eine Tageskarte, 10,- Euro für eine Monatskarte und 100,- Euro für eine Jahreskarte der Wiener Linien, nun die selben grünen Funktionäre einmal mehr weitere Preiserhöhungen bei den Öffis mittragen.

Fink und Zach stellen klar: “Wir von Wien Anders bleiben dabei: ein Nulltarif auf den Wiener Öffis ist sowohl vom sozialen wie auch vom verkehrs- und umweltpolitischen Standpunkt die einzig vernünftige Lösung. Und eine solche Lösung ist auch finanzierbar.”

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hagerhard

hagerhard bewertete diesen Eintrag 07.11.2017 15:30:59

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