Wir sind schon mitten drin im demographischen Wandel. Doch das Bildungsmanagement vieler Unternehmen ist hierfür kaum gerüstet. Besonders der Mittelstand könnte jetzt mit gezielter betrieblicher Weiterbildung für ältere Mitarbeiter punkten. Doch Fehlanzeige. Ältere (ab 40!) werden bei der Weiterbildung benachteiligt. “Ältere Arbeitnehmer treten oft auf der Stelle”, titelte zuletzt auch die FAZ. Sie beruft sich auf eine neue Studie und kommt zu dem Schluss: “Weiterbildungsangebote erreichen hauptsächlich die junge Generation.”
Die Folge: Stagnation respektive Alterung bei Wissen und Qualifikation treten ein. Die konsequente Ausschöpfung des eigenen Kräftepotenzials durch demographiegerechte Personalentwicklungskonzepte ist ein begehbarer Weg aus der sich abzeichnenden Krise des Facharbeitermangels. Dies gelingt allerdings nur bei konsequenter Umsetzung eines Bildungsmanagements für alle Beteiligten im Unternehmen.
In vielen Betrieben und Organisationen fehlt noch das Bewusstsein für eine altersgerechte Weiterbildung. Sie sind geprägt von einer Personalpolitik, in der ältere Beschäftigte lieber durch Jüngere ersetzt werden. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens bedarf es jedoch entscheidender Schritte zu einer nachhaltigen und strategischen Qualifizierung älterer Belegschaftsmitglieder. Der Wert des Bildungsmanagements 50plus liegt auf der Hand: Er ergibt sich sowohl durch eine verbesserte Marktposition als auch durch einen Imagegewinn als Arbeitgeber.
Der Lernforscher Christian Stamov Roßnagel schreibt auf Zeit Online: “Dass man im Alter nicht mehr lernen kann, ist ein großer, leider weitverbreiteter Irrtum. Die Lernfähigkeit selbst nimmt nämlich gar nicht ab, allenfalls lässt die Lerngeschwindigkeit etwas nach”.