"Österreich hat im Bereich Korruption international anerkannte Persönlichkeiten hervorgebracht", heißt es auf der Facebook-Seite vom Institut für angewandte Korruption, kurz Ifak. Das Institut sammelt, dokumentiert und vermittelt Korruption - und das nicht ohne Augenzwinkern. Gegründet wurde das Ifak es im Jahr 2013 von Roland Spitzlinger, Karsten Lettau und Julia Draxler, aus Mangel an Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Mittlerweile veranstalten die drei regelmäßige Korruptionstouren in Wien sowie Korruptionsseminare, sie haben ein Buch geschrieben und arbeiten an weiteren Aktionen zur Sichtbarmachung von Korruption. Für ihre Bemühungen in diesem Bereich wurden sie zudem mit dem Publikumspreis beim Social Impact Award bedacht.

Am 11. April starten die aktuellen Korruptionstouren, bei denen die Teilnehmer von den beiden SchauspielerInnen Barbara Braun und Stephan Bartunek an die Schauplätze der Korruption geführt werden. Dabei erfahren sie allerlei über die dunklen, aber durchaus lukrativen Machenschaften von KHG & Co. und entdecken nebenbei die Wiener Innenstadt auf eine gänzlich neue Art und Weise. Das Ziel der Touren ist dabei denkbar einfach: Sie sollen die Teilnehmer schöner, reicher und intelligenter machen. Für die neue Saison hat sich das Team etwas Besonderes einfallen lassen: unter den ersten 10 Anmeldungen werden 3 Extratickets für eine korrupte Begleitung verlost.

Finanziert wurde das Institut für angewandte Korruption zu Beginn nicht per Geldwäscherei sondern via Crowdfunding. Damals glaubten 65 Menschen an die Idee und legten gemeinsam über EUR 2.000 für das Projekt in den Pott. Als Gegenleistung gab es Tour-Gutscheine, T-Shirts und Einladungen zu geheimen Treffen. Mit diesem Startkapital wurde die erste Tour finanziert, die DramaturgInnen und SchauspielerInnen bezahlt und die Projektanlaufkosten gedeckt. Ich bin froh, dass es solche Projekte gibt und dass sie mit Hilfe der Crowd die Möglichkeit haben, ihre Ideen in die Realität umzusetzen. Vor allem dann, wenn man sich die Frage nach der "Leistung" dann sparen kann.

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fischundfleisch

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Silvia Jelincic

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