Nicht alle MusikerInnen freuen sich über den Kontakt zu ihren Fans. Manche setzen sich sogar extra Masken auf, damit sie nicht erkannt werden. Auch Nikolai Selikovsky, Frontman der Band N.I.K.O., postete am 18.April ein Foto mit Maske auf Facebook. Aber nicht, um sich vor seinen Fans zu verstecken, sondern verbunden mit der Frage: "Live ab jetzt nur mit Maske oder Mascherl?". Die Antwort ist für mich einfach: mit Mascherl bitte. Denn N.I.K.O. kommen zwar aus dem Hip Hop, wo Masken ja durchaus ihre Berechtigung haben, aber mittlerweile hat sich die Band dem Soul verschrieben und der geht halt nicht mit Maske.
Noch dazu, weil man damit die Fans wohl eher abschreckt und das möchte die Band auf keinen Fall. Ganz im Gegenteil: N.I.K.O. wollen Österreich erobern, oder besser gesagt wollten. Denn vor ein paar Wochen hat die Wiener Band eine kleine Tour durch Österreich mit Abstechern nach München und St.Gallen hingelegt. Erklärtes Ziel: Fans treffen. Oder neue dazu gewinnen. Wie es scheint, ist ihnen das gelungen, wie man im Interview mit dem 50k Music Mag herauslesen kann: "Unsere Mission war, mit der Musik raus aus Wien zu kommen, Leute kennenzulernen, der jeweiligen Stadt einen Impuls zu geben. Das hat sich total erfüllt. Vor allem im Ausland, da war eine sehr überraschend gute Energie!"
Möglich gemacht haben diese Tour ebenfalls die Fans, denn Ende Februar hat die Band eine Crowdfunding-Aktion auf der eben erst neu in Österreich gestarteten Plattform wemakeit gestartet. Für die Band war es ein Experiment, dass sich allerdings ausgezahlt hat. Denn mit den knapp über EUR 5.000 konnten sich Niko und seine KollegInnen die Gigs in Linz, Salzburg, Wien, St.Gallen und München finanzieren. Die Fans bekamen dafür Tickets, das Album oder ein individuelles Wohnzimmerkonzert und wurden via Instagram und Facebook stets up-to-date gehalten.
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Im 50k Music-Interview lässt Niko anklingen, dass er einem wiederholten Crowdfunding nicht abgeneigt zu sein scheint: "Grundsätzlich will ich einen Spielfilm so finanzieren und würde es auch einmal im Jahr für eine Tour machen." - Das würde natürlich nicht nur die Fans freuen, sondern auch alle, die sich Crowdfunding generell im Musikbereich als Alternative zu klassischen Finanzierungs- und Einkommensmodellen vorstellen können. Denn mit solchen Projekten wird gezeigt, dass es funktionieren kann. Insofern: Go, Niko, go. Wir freuen uns auf mehr von euch!