Ashanti - Goldgräber und Architekten Afrikas

Sie gehören zu den bekanntesten Volksstämmen in Westafrika. Ich spreche von den Ashanti, die im heutigen Ghana beheimatet sind. Es gibt keinen klaren Beweis für ihre Herkunft. Einer Legende nach waren sie aus dem früheren Reich Mali (nicht verwechseln mit dem heutigen Staat Mali) nach Süden ins heutige Ghana gezogen. Demnach wollten sie nicht den islamischen Glauben annehmen und haben sich deshalb eine heue Heimat gesucht.

Kwabia Amenfi war nachweislich um 1680 ein Herrscher über mehrere Kleinstaaten der Ashanti. Osei Tutu schaffte es um 1700, diese zu einem einheitlichen Reich zusammenzuschließen. Zu seinen Glanzzeiten weitete das Reich seine Grenzen weit über das heutige Ghana hinaus aus. Die Herrscher holten sich sogar europäische Militärberater, die Soldaten an Feuerwaffen ausbildeten.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert versuchten die Briten Einfluss zu gewinnen. Es waren letztendlich fünf Kriege notwendig, bis das endgültig gelungen war. Als 1901 Kumasi endgültig gefallen war.

Die Ashanti waren die ersten Goldsucher in Afrika. Das Gold war ein Eckpfeiler für den Reichtum in den vergangenen Jahrhunderten. Nicht umsonst heißt der Küstenabschnitt, an dem Ghana liegt, Goldküste. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Erz industriell abgebaut. Grundsätzlich ist aber die Landwirtschaft prägend für die Bevölkerung. das Klima ist vor allem passend für den Anbau von Kakao. Er ist weiterhin ein wirtschaftliche Rückgrat. Weiterhin hat die Holzverarbeitung eine bestimmte Bedeutung.

Ein wichtiges kulturelles Element ist die Baukunst. Typisch sind aus Lehm und Flechtwerk gebaute Häuser, die mit Palmblättern bedeckt sind. Oftmals sind die unteren Mauerbereiche mit Symbolen geschmückt. In kleineren Dörfern ist dieser traditionelle Baustil bis heute zu beobachten. Lehm und Flechtwerk gehören in ganz Westeuropa zum Baustoff für Häuser und Gebäude.

Traditionelle Religionen sind nicht total ausgestorben. Experten sagen, dass ein Drittel der in Ghana legenden Menschen solchen Religionen noch angehören. Schreine auch im Ashanti-Land zeugen davon.

Literatur: Jojo Gobbinah, Ghana - Praktisches Reisehandbuch für die Goldküste Westafrikas, Frankfurt am Main, 1993.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 11.02.2016 20:13:52

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