Dem Forscher Marcel Griaule haben wir es zu verdanken, dass die Geschichte und Kultur der Dogon überliefert ist. Diese Westafrikaner sind ein Beispiel dafür, wie wenig passend Begriffe wie „primitiv“ afrikanische Gesellschaften doch beschreiben.
Die Dogon leben heute hauptsächlich südwestlich des großen Nigerbogens in Mali. Die Geschichtsforschung geht davon aus, dass sie einst aus dem Gebiet des heutigen Burkina Faso in die jetzigen Siedlungsgebiete eingewandert sind. Weil sie von dort vertrieben wurden. Sie flohen vor den Reiterheeren der Mossi. Immer wieder mussten sie um ihre Existenz fürchten. Songhai, Bambara und Fulbe bedrängten sie. Letztendlich eroberten die Franzosen das Gebiet und machten auch den Lebensraum der Dogon zu einer ihrer Kolonien. Es dauerte bis ins Jahr 1921, bis das Areal endgültig befriedet war.
Bekannt sind die Dogon jedoch vor allem als Künstler. Sie schnitzen zum Beispiel Ahnenfiguren. Diese so genannten Tellem werden aus steinhartem Holz geformt und haben eine aschgraue oder rote Patina. Oft werden die Figuren mit zum Gebet erhobenen Händen dargestellt. Oder die Hand ist an die Ohrmuschel gelegt. Es gibt darüber hinaus zwitterhafte gestalten mit Bart und spitzen Brüsten. Eine große Anzahl von Gebrauchsgegenständen wie Schemel, Krüge oder Kultgeräte tragen figürliche Darstellungen dieser Art als Verzierung. An Reliefs von Türen, Schlössern und Fensterläden finden sich eher geometrische Formen.
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Vor allem sind sie aber bekannt für ihre berühmten Masken. Das prächtigste Stück im künstlerischen Repertoire ist die rund zehn Meter hohe Muttermaske. Sie ist einer Schlange nachgeformt. Für den Maskenkult gibt es verschiedene Geheimgesellschaften.
Viele Dogon gelten noch als Anhänger von traditionellen Religionen. Darüber hinaus gibt es unter ihnen Christen und Moslems. Bei der traditionellen Landwirtschaft der Dogon ist der Hirseanbau besonders wichtig. Reis, Bohnen und Mais waren und sind darüber hinaus von Bedeutung. Gezüchtet werden Schafe und Ziegen. Die Handwerkskunst ist traditionell aufgeteilt in Kasten. Es gibt Schmiede, Holz- und Lederhandwerker – aber auch die Grioten, die Herolde und Sänger.
Ich verweise auf die angegebene Literatur bei den vorigen Posts über Volksgruppen.