Alice Weidel und auch andere AfD Größen werden mit der Frage zitiert, seit wann soziale Marktwirtschaft bedeute, dass sich die Armen auf Kosten der Reichen ausruhen dürften.

Die Frage ist im Kern schon demagogisch, weil sie eine Falschbehauptung darstellt, um eines der humansten Prinzipien auszuhöhlen: die Solidarität. Das Prinzip der Solidarität gewährt Hilfe für Hilfebedürftige von allen anderen, also der Gemeinschaft bzw. der Gesellschaft. Hilfebedürftig sind Menschen auch, aber nicht nur dann, wenn sie arm sind. Es handelt sich also nicht um eine Alimentierung von Faulenzern, die sich „auf Kosten anderer ausruhen“ wollen. Auch wird diese Hilfe nicht von „den Reichen“ getragen, sondern von der gesamten Gesellschaft.

In der Tat ist es in unserer Gesellschaft gerade *nicht* so, dass „die Reichen“ das Solidarsystem in bedeutender Weise unterstützen.

Also nein, soziale Marktwirtschaft hat noch nie bedeutet, dass sich die Armen auf Kosten der Reichen ausruhen dürfen. Vielmehr bedeutet es Solidarität. Sie entspringt dem Gedanken der Nächstenliebe.

Das Gegenteil des Solidarsystems kann man z.B. in den USA begutachten. In einer Gesellschaft, die auf Egoismus beruht, bleiben die Hilfebedürftigen auf der Strecke. Das Prinzip „wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für alle gesorgt“ stimmt eben nicht, weil nicht alle Menschen die gleichen Voraussetzungen und schon gar nicht die gleichen Chancen haben.

Eine der Lehren aus dem Chauvinismus des Dritten Reiches ist gerade, dass es in einem Wirtschaftssystem eine soziale Komponente geben muss.

Denn nur, wenn die gesamte Gesellschaft Anteil am wirtschaftlichen Fortschritt erfährt, wird dem Rassismus und Nationalismus der Boden entzogen. Frau Weidel ist Enkelin eines überzeugten Funktionärs des NS-Regimes. Offenbar hat sie aus der Geschichte ihrer eigenen Familie nichts gelernt.

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Gott

Gott bewertete diesen Eintrag 04.01.2025 19:11:10

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