Der Wiener ÖVP-Obmann Karl Mahrer hat vergangene Woche ein rassistisches Video veröffentlicht. Doch er versteht überhaupt nicht, was an seinen Aussagen rassistisch sein soll. Er ist sogar empört darüber, dass er als Rassist bezeichnet wird. Nun, wir wollen es ihm erklären:
In seinem Video erklärt Mahrer den Zustand des Wiener Brunnenmarkts zu einem Skandal. Doch was kritisiert er? Etwa das Warenangebot? Nein. Etwa hygienische oder atmosphärische Probleme? Nein. Etwa irgendwelche sonstigen sachlichen Missstände? Nein. Er skandalisiert ausschließlich die Herkunft von Marktständlern. Er stellt „Syrer“, „Afghanen“ und „Araber“ an den Pranger. Nicht für etwas, was sie getan hätten, sondern allein für Ihre Herkunft.
Er schafft eine Hierarchie von Herkünften. Jene, die aus seiner Sicht wertvoll und in Ordnung sind, und jene, die er kollektiv abwertet und zum Skandal erklärt.
Menschen werden von Mahrer allein aufgrund eines Merkmals, das sie nicht verändern können, herabgewürdigt und zum Feindbild gemacht. Das ist keine Sachkritik. Das ist Rassismus. Nichts Anderes.
Wenn das der ÖVP-Obmann nicht einsehen will und sich nicht entschuldigen will, dann stellt er sich ins Abseits. Für immer.