[Innenpolitik] DITIB leugnet den Völkermord an den Armeniern

Was viele nicht wissen, aber mehr denn je wissen sollten: DITIB ist die größte islamische Organisation in Deutschland und unterhält in Deutschland etwa 900 Vereine und Moscheen. DITIB untersteht dem türkischen Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet Isleri Baskanligi). Die aus der Türkei für DITIB geschickten Imame sind also de facto Beamte des türkischen Staates. Wegen diverser Kontroversen wurde immer wieder in Erwägung gezogen, DITIB vom Bundesamt für Verfassungsschutz zu beobachten. Bisher wurde davon jedoch immer wieder abgesehen. [1] [2] [3] [4]

Der Völkermord an den Armeniern war der systematische Genozide an Armeniern im osmanischen Reich während des ersten Weltkrieges. Die Anzahl der Menschen die bei den Massakern und Todesmärschen die in den Jahren 1915 und 1916 stattfanden ums Leben gekommenen sind liegt zwischen mehreren Hunderttausenden bis zu mehreren Millionen. Weltweit erkennen diverse Historiker und Staaten den Völkermord an den Armeniern als Tatsache an. Die offizielle türkische Geschichtsschreibung und die Regierung der türkischen Republik bestreitet dagegen den Völkermord an den Armeniern und bezeichnen die Ereignisse als kriegsbedingte und für die Sicherheit notwendige Maßnahme. Hierfür wird dann Behauptet dass Armenier das Osmanische Reich verraten, seine damaligen Kriegsgegner unterstützt, ihrerseits Massaker an Muslimen begangen hätten und folglich kollektiv so bestraft werden durften.

Im Zuge der Abstimmung des deutschen Bundestags um den Völkermord an den Armeniern anzuerkennen, gab es massiven Widerstand von türkischen Verbänden, Organisationen und auch DITIB. Ein Bündnis aus der türkischen Gemeinde Berlin, der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), DITIB und anderen veranstaltete am 2. Juni 2016 Demonstrationen gegen die Anerkennung. Und in einem gemeinsamen Schreiben rief auch DITIB die Abgeordneten des Bundestags dazu auf sich gegen die Abstimmung zu entscheiden. [6] [7]

Nach der Anerkennung durch den Bundestag lud DITIB diverse Politiker vom Fastenbrechen im Ramadan (Iftar) aus. Unter ihnen war der damaligen Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und die damalige Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz (SPD), welche nicht gegen die Anerkennung gestimmt hatte. [5]

[1] http://www.ditib.de/default.php?id=5&lang=de

[2] http://www.ditib.de/default1.php?id=5&sid=8&lang=de

[3] DITIB als verlängerter Arm des Türkischen Präsidenten Erdo?an 2018-04-25

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/018/1901869.pdf

[4] Verfassungsschützer wollen keinen Bruch mit Ditib 2018-11-09

https://www.sueddeutsche.de/politik/ditib-verfassungsschutz-1.4204751

[5] Armenien-Resolution - Islamverband lädt Staatsministerin aus 2016-06-16

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/armenien-resolution-islamverband-ditib-laedt-aydan-oezoguz-aus-a-1097939.html

[6] Völkermord an den Armeniern - Protest gegen Bundestags-Resolution 2016-05-25

http://www.taz.de/!5307743/

[7] Armenien-Resolution - Der Bundestag darf sich nicht um Erdogan kümmern 2016-05-28

http://www.tagesspiegel.de/politik/armenien-resolution-der-bundestag-darf-sich-nicht-um-erdogan-kuemmern/13655174.html

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