Marcel Koller ist nicht DER Übertrainer...

Österreich hat viele tolle Kicker. Vielleicht würde auch ein anderer Trainer jetzt so weit sein wie Marcel Koller. Aber ich glaube nicht, dass sehr viele Trainer menschlich so sind wie der Schweizer.Sammeln wir die Fakten. Österreich hat derzeit unglaublich viele tolle Legionäre, die Woche für Woche in den besten Ligen der Welt gegen die größten Stars Fußball spielen. Oder es selber sind, im Falle von David Alaba. Zlatko Junuzovic ist das Herz eines deutschen Bundesligisten, wir haben drei Abwehrspieler, die es in der Premier League mit Wayne Rooney und Co. zu tun bekommen. Jeder kennt unsere Nationalteamkicker, sie sind Vorbilder auf vielen Ebenen.Vermutlich wüsste noch so mancher anderer Trainer sehr viel mit diesen Kickern anzufangen. Vielleicht würde auch ein anderer Trainer am Samstag die Möglichkeit haben, sich drei Spieltage vor Ende der Qualifikation für eine Endrunde zu qualifizieren. Schneller als Deutschland, das erste Mal für ein Großereignis seit 1998 und das erste Mal überhaupt für eine Europameisterschaft. Denn diese Fußballer sind im besten Alter für solche Leistungen. Ja, ein anderer könnte das auch packen.Aber Marcel Koller ist viel mehr als ein Trainer, der sich akribisch auf die Gegner vorbereitet, die eigene Taktik seit Jahren (noch dazu mit fast immer demselben Kader) verfeinern kann und dann auch noch das Quäntchen Glück hat. Denn mit Ausnahme von dem 5:0 in Liechtenstein hätten die Spiele gegen Schweden (1:1), Moldawien (2:1), Russland (zwei Mal 1:0) und Montenegro (1:0) auch anders ausgehen können. Nein, viel mehr als Kollers Fähigkeiten als Sportfachmann imponiert mir der menschliche Aspekt seines Tuns.Erstens einmal ist er trotz der Anfeindungen zu Beginn seiner Wirkungszeit in Österreich ruhig geblieben. Da haben es ihm heimische Trainer, Kommentatoren, die Medien und nicht wenige Fans schwer gemacht. Heute? #inKollerwetrust! Und dann erst die Spieler! Das ist ein Haufen, der sich seit Jahren kennt, wo jeder für jeden rennt, sie haben Spaß und das alles münzt sich in Selbstvertrauen um. Der Trainer stellt sich auch immer vor seine Spieler. Er beruft sie ein, wenn sie am anderen Ende der Welt kicken oder auf der Bank sitzen.Man muss erst einmal vier Jahre lang mit denselben Leuten zusammen spielen, die sich nur alle paar Wochen sehen, Höhen und Tiefen im Verein durchleben - und auch im Privaten. Das vergisst man schnell. Aber die Spieler können sich sicher sein, dass ihr Cheftrainer voll und ganz hinter ihnen steht. Marcel Koller ist kein Pep Guardiola - aber er scheint ein wirklich toller Mensch zu sein.

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Johnny

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Grexi

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fischundfleisch

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