Ja, so glaubte er, er könne fliegen. Schwang sich empor mit kurzen Flügeln. Zu kurz, um zu fliegen.
Und landete im Deck. Da blieb er liegen.
Er wollte kein Sklave sein. Nie mehr wieder. Und doch waren“s die Großen, die ihm befielen, zu bleiben, was er ist - dumm.
Drum …
In einer Zeit der geglaubten Partizipation, des gewollten Realismus, der erträumten Freiheit ist alles nur erdacht.
Wann ist der Mensch frei?
Wenn er denken und sagen darf, was er fühlt, worauf er hofft?
Was ihn die anderen können, sollen und auch dürfen?
Ja, so könnte man meinen, dann ist er frei, der kleine Mensch. Nie mehr zu kurze Flügel. Nie mehr so viele Lügen. Kein Unterdrücken mehr und keine Macht den Dummen. So wäre es perfekt.
Doch …
Lügen, Macht, Intrigen. Sie werden wieder siegen. Solang der Mensch nicht merkt, die Freiheit ist ihm längst gegeben, zu denken, sagen, fühlen was er mag. Denn niemand kann ihm nehmen, die letzte Freiheit - den erhobenen Kopf beim Untergang.
Das ist Würde. Das ist eigentliche Macht: den Sieger zur verwandeln in den Verlierer.
Und schließlich lacht der, der nichts zu lachen hatte. Und er lacht, bis ihm die aufgestauten Tränen vor Erleichterung die Wangen herunter rollen.
Jetzt ist er endlich frei!
Junior REIS/unsplash https://unsplash.com/de/fotos/mann-in-schwarz-grau-kariertem-hemd-lachelnd-p98UJsuyVRU