Eine kleine Geschichte im Rahmen des Sozialismus

Inspiriert durch einen Artikel in einer Schweizer Zeitung

Der grossen Mehrheit der Bevölkerung geht es zunehmend schlechter, die „Glücklichen“, im Arbeitsprozess stehenden werden immer mehr von einer reichen Gesellschaftsschicht ausgebeutet, die Arbeitslosigkeit ist gross – dementsprechend ist Moral und Stimmung im Keller…

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Eine neue Bewegung erscheint am politischen Horizont mit einem sensationellen Programm:

Sie wollen die Zinsknechtschaft brechen, das Gemeinnützige über das Eigennützige stellen und ein Ende der materialistischen Weltordnung herbeiführen.

Diese Partei fordert die Verstaatlichung vergesellschafteter Unternehmen, eine Gewinnbeteiligung der Belegschaft an Grossbetrieben, auch ein grosszügiger Ausbau der Altersversorgung wird angestrebt.

Grosse Warenhäuser sollen kommunalisiert werden und an kleine Gewerbetreibende vermietet werden.

Auch an Chancengerechtigkeit wird gedacht: gut lernende Kinder armer Eltern sollen staatlich gefördert werden.

Natürlich dürfen in diesem Programm auch so Punkte wie bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung, das Verbot von Kinderarbeit und der Schutz von Mutter und Kind nicht fehlen. Bei öffentlichen Aufträgen ist das lokale Gewerbe zu bevorzugen.

Pixabay

Dem multinationalen Grosskapital wollen sie insofern einen Riegel vorschieben, dass sie Grund und Boden jenen zuschreiben wollen, die ihn auch nutzen und von ihm abhängig sind, also eine Art Bodenreform, vor allem soll Bodenspekulation verhindert werden, Grund und Boden soll nach Bedarf für gemeinnützige Zwecke enteignet werden können.

Bei den nächsten Wahlen erringt diese Partei einen Erdrutsch-Sieg – zu gut hören sich für ein Gros der Bevölkerung diese Punkte an.

Und ein Wunder geschieht: das Versprochene wird sukzessive auch umgesetzt!

Einmal im Amt, wird von dieser Partei genau in dieser Tonart weiter gehandelt. Der Erste Mai wird zum „Tag der Arbeit“ deklariert, arbeitsfrei mit Lohnfortzahlung – eine Sensation!

Sozial werden die Rezept- und Arztgebühren halbiert – eine Entlastung für 80 % der Bevölkerung, auch eine Steuerreform wird angegangen, der steuerfreie Grundbetrag der Entlohnung wird massiv angehoben. Kinderlose, Ledige und Besserverdiener werden dafür höher besteuert.

Kindergeld und Zulagen für Schicht- und Sonntagsarbeit werden eingeführt, die Altersrenten werden um 15% erhöht und die Rentner werden auch nachdem sie aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind weiter krankenversichert (bisher ist es nicht so, Sozialhilfe oder Familie mussten herhalten).

Also für meine Begriffe ist diese Partei der Inbegriff einer sozialen (sozialistischen) Bewegung, kein Wunder, dass sie regen Zulauf bekommt.

Otto Normalverbraucher, dem es vor dem Erscheinen dieser Bewegung elend erging, erinnert sich nur zu gut an diesen Zustand und ist ziemlich zufrieden, diese Partei gewählt zu haben…

Nun rate der geschätzte Leser, um welche Partei – die nicht wirklich fiktiv ist - es sich gehandelt haben könnte…

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Der hat doch einen an der Klatsche!

Der hat doch einen an der Klatsche! bewertete diesen Eintrag 14.03.2020 08:47:05

Matt Elger

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Michlmayr

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