Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, das sich Menschen beim Klang eines bestimmten Songs an Dinge erinnern, die sie im Laufe ihres Daseins durchlebt haben.

So ging es mir gestern:

Ich „stolperte“ gewissermassen über „Venus“ von Shocking Blue.

Sofort hatte ich wieder das Szenario des schummrig beleuchteten Lokals der Sozialistischen Jugend im Wiener Gemeindebau vor Augen, wo am Wochenende regelmässig „Disco“ angesagt war.

Ich war damals gerade 16 Jahre alt, kurz vorher zum stolzen Mopedfahrer aufgestiegen und mit meiner Erscheinung (halbwegs muskulöse fast 190 cm) auch nicht gerade unbeliebt bei der Weiblichkeit. Da wurde mir sogar verziehen, dass ich ein grottenschlechter Tänzer war, getanzt wurde vorzugsweise mit dem ziemlich dicken Wolfgang (Boogie-Style), der wiederum glücklich war, dadurch mit dem anderen Geschlecht Kontakt zu haben.

Während er zu Musik wie George Harrison’s „My Sweet Lord“, T-Rex’s „Hot Love“ und Sweet’s „Coco“ sozusagen die Tanzkarte voll hatte, waren wiederum meine Songs etwas härterer Natur: Edwin Starr mit „War“ und Ike & Tina Turner mit „Proud Mary“.

Ein Song hatte es mir besonders angetan, zwar von der Musikalität vornehm ausgedrückt eher rudimentär, aber der Text!

The Hotlegs besangen nämlich „Neandertal Man“, und daraus gefiel mir besonders die Textzeile „…let’s make Neandertal love…“ ;)

Naja, es war ja noch Vor-Aids-Zeit, alles war noch lockerer, auch Desmond Dekker sang „You Can Get It If You Really Want!“

Und wenn es einmal mit der Liebe nicht so klappte, gab es da auch noch brandaktuell Nilsson mit „Without You“….

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