Andrea Voß (l.) mit Boxweltmeisterin Ramona Kühne.
Quelle: Andreas Vogel
Mein Leben mit Brustkrebs
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Neuruppin. Am Ende war sie einfach glücklich. „Die Regatta gibt mir Kraft und Mut“, sagt Andrea Voß. Die 51-Jährige aus Wustrau erhielt vor eineinhalb Jahren die Diagnose, dass sie an Krebs erkrankt ist. Deshalb machte sie am Sonnabend bei der achten Auflage der Regatta „Rudern gegen Krebs“ in Neuruppin mit und ruderte in einem der fünf Patientenboote. „Sport ist ganz wichtig“, sagt Andrea Voß. Sie erwägt jetzt sogar, in einen Ruderverein einzutreten.
Es war mir eine Ehre, dass ich am vergangenen Sonnabend dabei sein konnte.
Antje Schulz würde sich darüber sicher freuen. Die Chefin des Neuruppiner Ruder-Clubs (NRC) hat mit ihrem Team, den Ruderern aus Alt Ruppin und Rheinsberg sowie den Helfern aus den Ruppiner Kliniken, die Regatta vorbereitet. Dafür gab es Lob von allen Seiten. Besonders angetan zeigten sich Klaus Möller, Vorstand bei der Stiftung „Leben mit Krebs“, der aus Heidelberg angereist war, sowie Ralf Holzschuher. Der SPD-Landtagsabgeordnete und einstige Innenminister aus Brandenburg an der Havel ist seit April Präsident des Landesruderverbandes. „Wie es hier gelingt, auch Nichtaktive zum Rudern zu bringen, das ist eine schöne Werbung für die Gesundheit und den Sport.
„Das ist eine wahnsinnige Leistung!“
Holzschuher überlegt, ob es so eine Regatta nicht vielleicht auch noch im Südosten von Berlin geben könnte. Allerdings werde es sicher nicht einfach sein, einen Verein zu finden, der den Aufwand für die Vorbereitung auf sich nimmt. „Das ist eine wahnsinnige Leistung, die hier vollbracht wird“, betonte Holzschuher.
Bei der Regatta stehen der Spaß am Rudern und das Engagement, etwas Gutes zu tun, im Vordergrund. Denn außer den Schülern und Patienten müssen alle andere Teams ein Startgeld von 300 Euro berappen, um bei der Benefiz-Regatta dabei sein zu können. Schließlich ist der Erlös dafür bestimmt, die Stelle eines sogenannten Bewegungslotsen an den Kliniken zu finanzieren, der mit Krebspatienten gezielt Ausdauer- und Krafttraining übt. „Die Patienten sollen dabei auch aus ihrer Isolation rauskommen und sehen, dass sie nicht allein mit ihrer Krankheit sind“, sagte Frank Merten, Chef des Reha-Zentrums des Neuruppiner Krankenhauses. Laut Merten gibt es nur acht derartige Bewegungslotsen in ganz Deutschland, meist in Kliniken viel größerer Städte als Neuruppin.
Auch die Frauen legten sich mächtig ins Ruder.
Quelle: Andreas Vogel
Derweil haben die Ruderer auf dem Ruppiner See immer wieder mit böigem Wind und Regenschauern zu kämpfen. Die Sonne lässt sich nur wenig sehen. „Die Schirmherren haben ihren Job nur halb gut gemacht“, scherzte Stiftungsvorstand Möller. Allerdings ist das Wetter immer noch besser als vorhergesagt. Zudem legt sich der Wind pünktlich vor den Finalläufen. Bei dem für die Männer und Mixed-Teams ist das Team Grünkern aus Neuruppin nicht zu schlagen. Doch dahinter wird es eng: Gleich drei Boote kämpfen um den zweiten Platz. Den holt sich schließlich die Sparkasse OPR vor dem Team Talent II von Bombardier aus Hennigsdorf und „Leben ohne Beben“ aus Rheinsberg.
Bei den Frauen siegt „Fit im Schritt“, das Team der Neuruppiner Frauenarztpraxis Martina Duchrow. Die Ärztin findet die Regatta sehr gut und hat auch mit dem Namen keinerlei Probleme. „Den haben sich die Ruderinnen selbst ausgedacht“, erzählt sie Mario Schmidt.
In München musste die geplante Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“ wegen mangelnder Teilnehmerzahl abgesagt werden, in Neuruppin kämpften dagegen am Sonnabend 94 Teams gegeneinander. Am schnellsten unterwegs waren die Ruderer des Neuruppiner Grünkern-Ladens. Ihr „Geheimrezept“: Dinkel und Leinsamen