Das muss man sich einmal vorstellen. Udo Landbauer, Mitglied im Landesparteivorstand der FPÖ Niederösterreich, darf im Fernsehen auftreten. Mir wäre es lieber, er hätte es nicht getan, denn was er da von sich gab, war eine bodenlose Frechheit, allen Menschen gegenüber, denen es finanziell weniger gut geht. So sagte er in einer Puls 4 Sendung, dass man nicht mehr als zwei Kinder haben sollte und am besten sollen nur all jene Kinder haben, die es sich auch leisten können. Es würden ja die Kosten von Nachmittagsbetreuungen die Familien zahlen müssen, und diese seien pro Kind 150 bis 200 EURO!

Soso, da fragt man sich schon, ob Herr Landbauer weiß, dass durchaus auch Menschen einen Kinderwunsch haben, die pleite sind? Wenn ich arm bin, darf ich dann kein Kind haben? Gerade dafür ist unser Sozialsystem doch da. Damit Ärmeren geholfen wird – oder soll sich daran jetzt etwas ändern? Gerade für Alleinstehende mit Kindern oder finanziell schwacher Familien macht der Staat sehr viel, und das ist auch gut so.

Muslime würden bis zu 8 Kinder bekommen, meint Landbauer, ja richtig, aber Familien mit 8 Kindern bilden die Minderheit. Der Anteil von Muslimen in ganz Österreich liegt bei weniger als zehn Prozent und von diesen zehn Prozent hat ein kleiner Bruchteil so viele Kinder. Asylberechtigte würden ihr Geld nach Hause schicken, wirtschaftlicher Schaden entstünde, meint Landbauer. Ja, solche Fälle gibt es, aber die FPÖ sollte sich hüten, hier einzugreifen, denn treffen wird dieser Sozialabbau am Ende auch die Österreicher.