„Thema“ am 13. Juni: Amokfahrt in Graz – ein Jahr danach

Viele wissen nicht was es heißt Opfer zu sein.

Außerdem: Flüchtlinge unter Polizeischutz und Porträt der stillen Helfer von Alaba und Co.

Christoph Feurstein präsentiert in „Thema“ am Montag, dem 13. Juni 2016, um 21.10 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Amokfahrt in Graz – ein Jahr danach

„Philipp steht jetzt eine weitere Operation bevor“, sagt Helmut Leitner. Sein damals achtjähriger Sohn wurde vom Auto erfasst, durch die Luft geschleudert und schwer verletzt, als Alen R. am 20. Juni 2015 durch die Grazer Innenstadt raste. Bei der Amokfahrt wurden drei Menschen getötet. 36 erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Unter ihnen auch Helmut Leitner, der an der Unfallstelle mit dem Tod rang und heute unter den Langzeitfolgen leidet. Die Opferzahl steigt auf etwa 100, wenn man jene Angehörige und Augenzeugen dazu zählt, die das Erlebte psychisch schwer belastet. Die heute sechsjährige Anna war mit ihrer Mutter in der Stadt unterwegs, als das Auto mit hoher Geschwindigkeit auf sie zusteuerte. Seitdem leidet das davor ausgeglichene Kind unter Ängsten und Übelkeit. Nach monatelanger psychologischer Betreuung bessert sich ihr Zustand jetzt langsam. Dass der mutmaßliche Täter Alen R. jetzt für nicht zurechnungsfähig erklärt und in die Grazer Landesnervenklinik überstellt wurde, belastet viele der Betroffenen zusätzlich, berichtet Eva Kordesch.

Es ist interessant sich selbst ein Bild zu machen von diesen Opfern. Doch die wenigsten werden verstehen, was es bedeutet so verletzt geworden zu sein.

Viele werden wieder gescheiter sein wollen, oder gar auf die Opfer schimpfen.

Wir leben in einer furchtbaren Welt, mit furchtbaren Zuständen.

Flüchtlinge unter Polizeischutz

„Mein Traum von einem sicheren Land ist zerstört“, sagt Bassima Amir Thaa, Flüchtling aus dem Irak. Die fünffache Mutter ist noch immer geschockt über die Attacke von Rechtsradikalen beim Theaterstück „Die Schutzbefohlenen“ in der Universität Wien, bei dem sie mitgewirkt hat. Die Wiederaufführung des Jelinek-Stücks im Wiener Rathaus am vergangenen Mittwoch wurde unter Polizeischutz gestellt. Am Donnerstag haben Rechtsextreme eine Vorlesung zum Thema Integration an der Universität Klagenfurt gestört. Knapp zwei Wochen ist es her, dass in Österreich erstmals ein Asylheim gebrannt hat. In Altenfelden waren die Flüchtlinge noch nicht eingezogen, der oder die Täter sind noch nicht gefasst. Im benachbarten St. Martin wird an diesem Wochenende eine eben fertig gebaute Flüchtlingsunterkunft bezogen – streng bewacht von der Polizei. Tatsächlich nehmen die Übergriffe auf Asylquartiere zu. Allein im ersten Quartal sind es schon 13 Fälle, im gesamten vergangenen Jahr waren es 25. Hanna Sommersacher und Christian Zechner haben recherchiert.

Fußball: Die stillen Helfer von Alaba und Co.

„Es ist mir eine große Ehre, für das österreichische Nationalteam arbeiten zu dürfen“, sagt Jovo Marjanovic, einer der beiden Zeugwarte, die jetzt mit zur EM nach Frankreich gefahren sind. 23 Spieler und ein Trainer stehen im Fokus der Öffentlichkeit. 18 Betreuer sorgen im Hintergrund dafür, dass alles funktioniert – vom Busfahrer über den Psychologen bis zum Koch. Daniel Warmuth und Oliver Rubenthaler haben vier der stillen Helfer hinter den Stars porträtiert.

Vieles von dem was wir leben und erleben, findet ihren Ursprung in den Familien und der Politik.

Quelle Apa ots

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