Die gesetzliche Definition lautet: „Die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende, bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich – psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion zwischen einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.“

Das heißt, die eigenverantwortliche Ausübung von Psychotherapie setzt langjährige Ausbildung voraus, in der sowohl Wissen um die Entwicklung von Persönlichkeit, als auch Ursachen von seelischen und psychosomatischen Beschwerden erworben wird. Durch dieses Wissen und das Wissen über schrittweisen Fortgang des therapeutischen Prozesses, setzt der Psychotherapeut gezielte Interventionen, und führt den Patienten, damit es diesem möglich wird, seine Problemlösung zu finden, beziehungsweise Verhaltens – oder Persönlichkeitsmuster so zu verändern, sodass Symptome oder Beschwerden gelindert oder geheilt werden können.

Psychotherapie ist nicht an ein Schema gebunden, wie ein fixes Programm, sondern ist prozessorientiert und läuft meist in Form von Gesprächen ab.

Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass Psychotherapie und Medizin von unterschiedlichen Denkmodellen ausgehen.

In der Medizin herrscht eher ein linear – kausales „wenn – dann“ Modell vor: wenn ich diese oder jene Untersuchungen vornehme, dieses oder jenes Medikament verabreiche, dann weiß ich ziemlich genau, was passiert, beziehungsweise erwarte ich bestimmte messbare körperliche Reaktionen.

In der Psychotherapie ist dies anders: jeder Mensch hat eine individuelle Entwicklungsgeschichte, hat verschiedenes erlebt, völlig unterschiedliche Lernmöglichkeiten und Beziehungserfahrungen gehabt. Das heißt, ich kann nicht voraussagen, wie und worauf der/die PatientIn reagieren wird.

Psychotherapie beobachtet einen Prozess. Durch dessen Beobachtung werden Defizite aber auch Ressourcen eines Patienten deutlicher. Psychotherapie hat zu leiten, zu steuern, anzuregen, dass der Patient diese Erkenntnisse gewinnt und für seine persönliche Lösung einsetzt.

Ich kann diesen Prozess nicht puschen, nicht erzwingen, sondern fördern, begleiten, stützen, damit Erkenntnisse zum Beispiel um die Aufrechterhaltung eines Symptoms auch zu dessen Linderung oder Befreiung umgesetzt werden können.

Es gibt nicht „die“ Psychotherapie, im Sinne einer Einheit, sondern recht unterschiedliche Strömungen: aufdeckend – tiefenpsychologisch, humanistisch – erlebnisorientiert, problem – verhaltensorientiert, systemisch – lösungsorientiert.

Die wichtigste Komponente für Psychotherapie ist aber die Motivation des Patienten, bzw. sein Leidensdruck. Das heißt, Grundlage für einen Behandlungserfolg bildet die Einsicht in die psychische Bedingtheit eines Leidens und die Bereitschaft, sich auf den psychotherapeutischen Prozeß einzulassen.

Warum ich diese Definition schreibe: Weil beim PSD keine Psychotherapie angeboten wird? Nach den Gesetz ist es nicht gleich.

Obwohl sie genau so Gespräche anbieten, genau so Psychisch kranke Menschen behandeln und andere beraten? Aber Psychotherapie dürfen sie es nicht nennen?

Auch Fachleute zeigen sich hier verwirrt.

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