Die Strecke von Haro nach Burgos erwies sich als sehr abwechslungsreich. Anfangs dominierten noch die weitläufigen Weingärten des Rioja-Gebietes. In Haro haben viele der besten Winzer ihren Hauptsitz; meist in recht dominanten Gemäuern, in dunklem Stein gehalten, repräsentativ und eindrucksvoll, aber nicht so „willig modern“ wie viele unserer Winzer bauen. Hier ist alles mehr erdverbunden, man könnte sagen: „traditionell“. Nach einigen Kilometern Fahrt verschwanden die Weingärten und an deren Stelle traten ausgedehnte Getreidefelder. Kein Wunder, dass unsere Bauern damit nicht konkurrieren können. Hier sind einzelne Äcker größer als bei uns viele der gerade noch überlebenden Landwirtschaften. Wie viel an Förderungen die hier wohl bekommen?

Die Landschaft ist teilweise relativ karg, aber dennoch lieblich. Es klingt als ob es so etwas nicht geben könne, diese Landschaft hier bringt aber sogar das zusammen. Lieblich ist sie, weil sie sich in sanften Wellen bis zu den hohen Gebirgen in der Ferne hinzieht, sanfte Hügel, mit zartem Grün und Buschwerk; selten ein etwas höherer schlanker Baum, dazwischen Äcker, die noch in Winterruhe verharren, gelblich braun und zartgrüne Wiesen. Aber nirgends Üppigkeit, im Gegenteil die einzelnen Schichten Sedimentgesteins sind zu erkennen, irgendwann vor Jahrmillionen ist dieser Abschnitt wohl gehoben worden. Teilweise bewegen wir uns zwischen 800 und 1000 Höhenmetern. Es ist auch entsprechend kühl geworden. Viele der Nussbäume tragen schwarze Blätter, sie sind abgefroren. Die Infrastruktur auch die Nationalstraßen in perfektem Zustand, obwohl viele Laster von der ohnehin billigen Autobahn hierher auszuweichen scheinen.

Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden erreichen wir Burgos. Alles ist, wie es war. Wir kennen den Platz von einem früheren Besuch. Es dürfte schon fünf Jahre zurückliegen. Ich stelle einen „Türkischen“ zu und nach einer kurzen Ruhepause, fahren wir mit den Rädern entlang des Flusses in die Altstadt, um die Kathedrale zu besuchen. Die darf man sich keinesfalls entgehen lassen. Wir sehen einige Santiago-Pilger, die denselben Weg wie wir benützen. Die Kathedrale ist ein Genuss.

walter schrittwieser

Den Rest der Stadt (uns schon von früheren Besuchen bekannt) schenken wir uns. Dunkle Wolken haben sich zusammengebraut, sie mahnen zur Eile.

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MartinMartin

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Markus Andel

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fischundfleisch

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