Reflexion:

Es stellt sich schon lange die Frage, nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns. Ist es sinnvoll, sich immer und immer wieder zu exponieren, wenn man aus Erfahrung weiß, dass es eigentlich zu nichts führt? Soll man besser doch resignieren, sich endgültig von allem zurückziehen? Einen Rückzug vornehmen in biedermeierliche Bequemlichkeit, sich nicht weiter aussetzen oder sich doch ein Beispiel nehmen an der berühmten Figur von Cervantes und sich immer wieder - und nur noch ein letztes Mal - den Windmühlen entgegenstellen, der Lächerlichkeit preisgegeben?

Zum Text:

Der Grazer Soziologe Christian Fleck unterschied in seinem Vortrag am Philosophicum Lech mit den Titel: „Soziologische Überlegungen zur Meinungsfreiheit heute“ 1 zwei Arten von Toleranz: die „Toleranz des Konsenses“ und die „Toleranz der Ignoranz“.

Diejenigen, die in Hinblick auf den Islam eine konsensuale Auffassung von Toleranz vertreten (haben), werden wohl immer schon eine Minderheit gewesen sein; die Mehrheit wird man Flecks zweiter Kategorie zuschlagen müssen. Die islamisch „unterfütterten“, weltweiten Terrorattacken dürften es inzwischen aber auch jenen, die immer noch den Formen „ignoranter Toleranz“ anhängen, schwer machen, ihre Einstellung aufrecht zu erhalten. Sie werden sich täglich mehr und mehr Mühe geben müssen, angesichts der steigenden Anzahl von Opfern, die zum Teil auch dieser falsch verstandenen Toleranz geschuldet ist.

Die große Masse der Muslime, auch wenn sie teilweise sogar selbst Opfer dieser Entwicklung ist, die wir alle mitverfolgen müssen, wird sich, wenn die Situation weiter eskaliert, die Einschränkung ihre religiösen Freiheit gefallen lassen müssen, wie sie sich die unangenehme Frage gefallen lassen muss, ob sie wirklich genug dafür tut, die verhängnisvollen Entwicklungen zu stoppen, die helfen, den Terror nach Europa zu tragen. Und sie sollte diese Frage nicht mit einem leichtfertigen Ja beantworten, bevor sie sich kritisch überlegt hat, welche archaischen, vormodernen Strukturen in ihren Familien, diese unheilvollen Tendenzen zu fördern imstande sind und welche offensichtlich fatalen Erziehungsideale die von ihr bevorzugte Pädagogik vermittelt, denn die Formung des jungen Menschen ist nur zu einem Teil seiner Veranlagung zum anderen aber seiner Sozialisation und seiner Erziehung geschuldet. Dass das alles den terroristischen Täter als eigenverantwortliches Wesen letztlich nicht seiner Verantwortung für sein Tun enthebt, sollte sich von selbst verstehen.

Darum geht es in meinem neuen Text: Wer es gerne ausführlicher hat, den bitte ich die Zeitdiagnosen auf wordpress zu besuchen.

http://zeitdiagnosen.wordpress.com

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Spinnchen

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liberty

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